Wenn sie im Sommer am Ufer entspannt auf ihren SUP Boards vorbeigleiten, bleibt kaum ein Spaziergänger ohne den heimlichen Wunsch stehen, nicht einmal kurz mit dem Stand Up Paddler tauschen zu wollen.
Der Weg dahin fühlt sich für viele aber weit an und am eigenen Talent wird schnell gezweifelt. Und genau das ist oft so schade. Denn Stand Up Paddling ist ein Sport für jedermann.
Nur Schwimmen muss man können und zusammen mit der Lust ist schon der wichtigste Grundstein gelegt, auch selbst ganz bald auf entspannte SUP Ausflüge gehen zu können.
Denn so schwer ist der Einstieg nicht, wie man oftmals glauben mag. Gelernt hat man die Grundlagen zügig und frustfrei, wenn man ein paar Dinge beachtet. Wie und ob dir ein SUP Kurs dabei helfen kann, erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Braucht man einen SUP Kurs?
Einen SUP Kurs zu besuchen hat nicht nur den Vorteil, dass man ausgebildet vor den SUP Freunden mit richtiger Technik glänzen kann.
Vielmehr ist ein SUP Kurs ein essenzieller Einstieg in den SUP Sport, wenn es um das Thema Sicherheit, die richtige Ausrüstung und auch generell das richtige Verhalten auf dem SUP Board geht. Daher lautet unsere einfache Antwort auf die Frage, ob sich ein SUP Kurs lohnt auf jeden Fall: ja!
Wenn man sich das SUP Equipment ungeübt bei einer Leihstation für den geplanten Ausflug besorgt, gehört dazu auch immer zumindest eine Einweisung. Die gibt es zu Recht auch von den meisten Stationen für wenige, aber wichtige Minuten, bevor man mit Board & Co. Richtung Einsetzstelle aufbricht.
Im besten Fall nimmt man sich aber die Zeit, wenigstens einen 30-minütigen Schnupperkurs, wenn nicht einen ganzen Einsteigerkurs für ein bis zwei Stunden zu belegen. Denn hier lernt man, wie man kippsicher auf dem Board steht, effizient und richtig paddelt und wie man sich im Falle eines Sturzes zurück auf das SUP Board retten kann.
Außerdem erfordern unterschiedliche Gewässer die Befolgung unterschiedlicher Befahrungsregeln. Besonders, wenn man auf Flüssen unterwegs ist, auf denen Schiffs- und Bootsverkehr herrscht.
Oftmals fehlt es Einsteigern auch an Grundlagenwissen, wie das Zubehör richtig eingesetzt wird: Die richtige Paddelhaltung oder der Sinn der Leash gehören an der Stelle zum Beispiel dazu.
Zudem sollte man sich vorher über Techniken und den Umgang mit dem Board, besonders in kritischen Situationen informieren. Wie man sich beispielsweise bei Wind oder leichtem Wellengang verhält, bei stärker werdender Strömung oder auch einfach, wie man das Board richtig manövriert.
Außerhalb eines Kurses kann man sich darüber aber jederzeit vorab über die Leihstation informieren oder sich das Wissen auch in der Theorie über beispielsweise entsprechende SUP Blogs oder Youtube Videos aneignen.
Vor- und Nachteile von SUP Kursen
- Mehr Sicherheit im Umgang auf und mit einem SUP Board in allen Situationen
- Essenzielles Grundlagenwissen zur richtigen und effizienten Technik
- Du lernst verschiedene Boards und deren Unterschiede kennen und erhältst Wissen zum SUP Zubehör (Paddel, Finne, Leash, Pumpe, Weste)
- Du kannst das Wissen nach dem Kurs im Kursgewässer gleich schon gut geschult eigenständig anwenden
- Mehr Spaß in der Gruppe und unter Freunden
- Du kannst neue SUP Kontakte knüpfen
- Du bekommst vom SUP Trainer direkt Antworten auf alle deine weiteren Fragen zum Thema SUP
- In den meisten Kursen ist auch schon eine kleine SUP Tour integriert, sodass du in der Gruppe direkt das erste Erfolgserlebnis mitnehmen kannst
- Du kannst dich in einem Kurs auch jederzeit außerhalb einer Gruppe individuell und persönlich schulen lassen
- Du lernst etwas über Gewässerkunde und wie sich die verschiedenen Gegebenheiten auf deine SUP Tour auswirken
- Ein SUP Kurs kostet Geld
- Man muss eine kurze Recherche investieren, um eine geeignete Station mit entsprechendem Kursangebot in der Nähe zu finden
19 Anfängertipps für SUP Einsteiger
Tipp 1: Grundlagen lernen
So lässig und sicher der gekonnte Stand Up Paddler anmutet, auch er oder sie hat sich ziemlich sicher ordentlich geschult, um an diesen Punkt zu gelangen.
Man ist mit dem SUP Board auf offenen und teils sehr tiefen Gewässern unterwegs. Man teilt sich die Umgebung mit den natürlichen Gegebenheiten wie Wind und Wellen und meist auch anderen Wassersportlern, Schiffen, Booten oder Badegästen.
Besonders, wenn wieder attraktive SUP Board Angebote bei Discountern wie Lidl & Co. zahlreiche Einsteiger locken, kann man leider immer wieder ungeschulte Neubesitzer erkennen, die sich in gefährliche Situationen begeben.
Die falsche und kippgefährliche Standposition, der unsichere Umgang in Wellen, Routen in Schiffsfahrrinnen, eine fehlende Leash oder ein falsch herum gehaltenes Paddel sind nur einige der typischen Anfängerfehler, die man dann sorgenvoll beobachten muss.
Um das zu umgehen, ist das Lernen der SUP Grundlagen vorab unabdingbar. Mal abgesehen davon, dass du bestimmt auch so nicht gerne unwissend als blutiger Anfänger geoutet werden möchtest, geht es hier an erster Stelle um die Sicherheit. Und dazu natürlich auch die richtige Technik.
Denn ineffiziente und schwermütige Bewegungen machen das SUP Erlebnis nur unnötig zum Frust, wo keiner sein muss.
Egal, ob man sich das SUP Equipment bei einer Station ausleiht oder in ein eigenes Board investiert hat oder investieren möchte. Und der Spaß an der Sache soll letztendlich auch nicht zu kurz kommen.
Tipp 2: Das richtige Board finden
SUP Board ist nicht gleich SUP Board. Die Modelle sehen nicht nur einfach unterschiedlich aus, sie bringen damit auch unterschiedliche Fahreigenschaften mit und richten sich an unterschiedliche SUP Erfahrungsstufen. Daher gibt es in den Abstufungen auch insgesamt vier wesentliche Modelle (Allrounder, Cruiser, Touring Boards und Race Boards).
Ist man ganz neu im SUP Sport oder konnte noch nicht so viel Erfahrung sammeln, ist ein Allround Modell die richtige Wahl. Auf dieser eher breiten Boardform mit runder Nose lässt sich der Einstieg kippstabil lernen und anfänglich kleine technische Fehler verzeiht diese Klasse gutmütig.
Für den Anfang muss es auch nicht unbedingt das teuerste der teuersten sein. Es gibt auf dem Markt zahlreiche SUP Hersteller, die Allrounder zum einsteigerfreundlichen Preis mit guter Qualität und Verarbeitung anbieten.
Im besten Fall bekommt man das Board dann gleich im Komplettset mit Paddel, Pumpe und Leash. In unserer Bestenliste der Allrounder kannst du dich dazu in Ruhe einlesen und vielleicht sogar schon dein geeignetes Modell finden.
Wenn du direkt ein bisschen sportlicher einsteigen möchtest oder die allerersten SUP Versuche schon sicher hinter dir hast, kannst du dich auch nach einem Touring Modell umschauen.
Diese Klasse ist etwas schmaler und weniger kippstabil als die Allrounder, dafür aber besser im Geradeauslauf und auch etwas schneller – ideal also, wenn du bereit für längere Touren bist. Wirf dazu gerne einen Blick auf unseren SUP Test der Touring Boards, um tiefer in die Modellmaterie einzutauchen.
Für das praktische Fahrgefühl sind Leihstationen eine tolle Möglichkeit. Hier kann man sich verschiedene Boardklassen ausleihen, bevor man eine Kaufentscheidung trifft. Dass diese zwar genau den Hersteller vor Ort haben, den man für die eigene Anschaffung anvisiert hat, bedarf ein bisschen Glück.
Die SUP Stationen haben in der Regel Premium Boards im Verleih, für die man dann auch entsprechend tiefer in die Tasche greifen muss. Aber für ein erstes Fahrgefühl hinsichtlich der unterschiedlichen Boardklassen ist das eine ideale Möglichkeit.
Schauen muss man dann nur noch, welche Traglast das gewünschte Board mitbringt und ob die Verarbeitung und das Zubehör auch stimmen.
Tipp 3: Die richtige SUP Ausrüstung für SUP Anfänger
Mit dem SUP Board alleine ist es natürlich nicht getan. Ohne Paddel geht es nicht, die Leash und Schwimmweste sollten auch nie fehlen und eine Pumpe braucht man, um das iSUP überhaupt funktionstüchtig zu machen. Bei der Leash empfiehlt sich eine SUP Leash.
Das sind spiralförmige Sicherheitsleinen, die den Stand Up Paddler per Klettverschluss am Knöchel mit dem Heck des SUP Boards verbinden. Solltest du versehentlich ins Wasser stürzen, wartet dein Board also auf dich, bis du dich wieder sicher auf das Deck zurück retten konntest.
Beim Paddel wird man bei den Einsteigersets meist mit einem Aluminiumpaddel ausgestattet. Das ist die günstigste Paddelvariante, aber leider auch eine recht schwere. Das ist für die allerersten Versuche aber absolut ausreichend.
Später wird man dann ganz automatisch auf ein leichteres aus Fiberglas oder Carbon umsteigen wollen, um keine schweren Arme zu bekommen, wenn die Tour länger werden darf. Die sind dann zwar etwas teurer, aber eben auch performanceorientierter, was dann auch schnell dein Wunsch sein wird.
Auf die Schwimmweste sollte man auch nicht verzichten, denn die kann in kritischen Situationen lebensrettend sein. Schau dir dazu gerne unsere aktuelle Bestenliste der Schwimmwesten an, um mehr zu den Modellen zu erfahren.
Tipp 4: Die richtige Kleidung für Stand Up Paddler
Feste Bekleidungsregeln gibt es beim Stand Up Paddling nicht, aber auch hier empfiehlt es sich, ein paar Dinge vorab zu bedenken. Du solltest dich wohlfühlen und gut bewegen können und gleichzeitig Luft- und Wassertemperatur im Auge behalten.
Im Frühjahr kann es zwar schon herrlich warm werden, aber das Wasser ist dann noch gefährlich kalt. In dieser Jahreszeit sowie auch im Herbst und Winter schützt dich zum Beispiel ein Trockenanzug vor ungemütlichem Nass, wenn du unfreiwillig damit in Berührung kommen solltest.
Spezielle SUP Schuhe sind dann auch zu empfehlen. Denn wenn die Füße vor Kälte durch den Wasserschwapp aufs Deck erstarren, wird die SUP Tour schnell zur wackligen Angelegenheit.
Wenn man die SUP Schuhe nicht direkt an den Füßen tragen möchte, wird man sich dann und wann aber freuen, sie zumindest im Gepäcknetz für den Fall verstaut zu haben.
Wie du dich in welcher Jahreszeit am besten für den SUP Ausflug kleidest, erläutern wir dir ausführlich in unseren Artikeln zur SUP Kleidung im Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Tipp 5: Die Finne richtig anbringen
Praktischerweise ist zumindest die Mittelfinne beim SUP Board oftmals abnehmbar. Manchmal auch die Seitenfinnen, sofern das Board welche mitbringt. Richtig angebracht werden müssen sie dann natürlich, denn ohne dreht man sich mit seinem Board schnell im Kreis und falsch herum angebracht wird man nur seltsam vorankommen oder die Finne unterwegs gar verlieren.
Je nachdem, ob das Board ein US-Box Finnensystem, ein Slide-In-System oder Klick-Finnen mitbringt, erfordert die An- und Demontage unterschiedliche Techniken und Handgriffe.
Das US-Box-Finnensystem wird werkzeugfrei mit einer Schraube und einer Klickbewegung bedient.
Dafür schiebst du das Gewindeplättchen beim Anbringen über die Öffnung in der Finnenboxschiene einfach in die Schiene selbst, klickst die Finne über die gleiche Öffnung ein, schiebst sie in die Schiene, positionierst die Schrauböffnung der Finne über dem Gewindeplättchen.
Dann nur noch die Schraube eindrehen und fertig. Das obere Ende der Finne zeigt immer zum Boardheck. Für dieses System findet man auf dem Markt die meisten Finnen zum Nachrüsten.
Noch weniger hantieren muss man beim Slide-In-System. Bei diesem Stecksystem wird die Finne ganz einfach in den Finnenkasten geschoben und mit einem kleinen Clip gesichert. Für das Slide-In-System gibt es allerdings weniger Auswahl an Ersatzfinnen auf dem SUP Board Markt.
Das sogenannte Smartlock-System ist dagegen das komfortabelste, aber am wenigsten vielseitige, wenn es um Ersatzfinnen geht. Bei diesem System wird die Finne ganz einfach in den Finnenkasten eingesteckt und eingeklickt.
Braucht man dafür Ersatz, ist man in den meisten Fällen aber auf den Hersteller des entsprechenden SUP Boards angewiesen.
Tipp 6: Der richtige Umgang mit dem SUP Equipment
Das SUP Board und Zubehör sind ganz klar Gebrauchsgegenstände, die auch ordentlich beansprucht werden. Die Boards sind heutzutage sehr robust und belastbar, aber eben auch eine Investition, an der man sich möglichst lange erfreuen möchte.
Wer sein SUP Equipment pfleglich behandelt, wird das im langen Einsatz zu schätzen wissen. Denn auch die widerstandsfähige Außenhaut und insgesamt die Beschaffenheit eines iSUPs verträgt nicht alles und freut sich auf einen schonenden Umgang.
Dazu gehört die Vermeidung von scharfen, spitzen und steinigen Untergründen, wenn man das Board ablegt, aufpumpt oder einrollt. Am besten nimmt man sich diese Vorgänge auf einem Fleckchen Wiese vor, das im besten Fall im Schatten liegt.
Denn die PVC-Schicht des SUP Boards mag direkte Sonneneinstrahlung nur bedingt, zumal bei längerer Lagerung in gleißender Hitze der Druck durch Ausdehnen zusätzlich steigen kann und dann drohen empfindliche Risse.
Ist die Finne abnehmbar, nutzt man das für das Aufrollen und liegende Lagern auf jeden Fall auch aus, denn das schont sie in Sachen Verbiegung. Vor dem Aufrollen selbst sollte das Board auch ausreichend getrocknet sein.
Entweder man nutzt dafür ein Handtuch oder lässt es ausreichend im Schatten an der Luft trocknen. Über das ein oder andere Pflegemittel freut sich das Board auch, um den UV- und Witterungsschutz sicherzustellen und die Oberfläche schön geschmeidig zu halten.
Ist die SUP Saison beendet, kann man dem Board auch eine sorgfältigere Kur vor dem Winterschlaf gönnen und achtet dabei dann auch auf die richtige Lagerung allgemein, um kein rissiges und von Schimmel befallenes Board im Frühjahr auszurollen.
Ist das verwendete Paddel aus Aluminium kann man sich ein bisschen mehr in Sachen Vorsicht zurücklehnen, als bei einem Carbon Modell. Aluminium ist sehr robust, während die hochwertigeren und sehr leichten Carbonpaddel umso empfindlicher sind.
Schläge und Schrammen steckt die Königsklasse der Paddel nicht so einfach weg, daher immer mal nach rechts und links schauen, wenn man es offen transportiert. Im SUP Rucksack gehört das Carbonpaddel dann auch nicht unbedingt am Finnenkasten oder am Pumpenkolben platziert.
Tipp 7: SUP erst mal auf stillen Gewässern ausprobieren
Es ist davon auszugehen, dass die wenigsten von uns mit dem SUP Board unter den Füßen geboren wurden. Im Blut liegt das Stand Up Paddling ohne Übung den meisten also eher nicht.
Also, besser erst einmal auf stille Gewässer wagen, bevor man sich in Strömungen und Wellen stürzt. Mit genügend gewonnener Sicherheit wird man dann auch schnell zum Fortgeschrittenen.
Tipp 8: Über das Gewässer informieren
Der Rhein ist nicht der Tegernsee, dementsprechend fällt der SUP Ausflug auch unter andere Bedingungen. Bevor es mit dem Board aufs Wasser geht, muss man also immer erst einmal ein paar Infos zu den Gewässerbedingungen einholen.
Dazu gehören unter anderem Befahrungsregeln und Verbote, Strömung, Wellengang, Schiffs- und Bootsverkehr, Wehre, Einsetz- und Ausstiegsstellen.
Bei Gewässern mit Gezeiten oder Seen, die in Trockenperioden wesentlich an Wasserstand verlieren gehört natürlich ebenso eine Vorabrecherche dazu.
Tipp 9: Der richtige Einstieg mit dem SUP ins Wasser
Besonders als Einsteiger ist es sinnvoll, eine Einsetzstelle zu wählen, die möglichst flach ist. Entsprechende Uferbereiche oder der Einstieg von einem Strand aus sind dafür am besten geeignet. Natürlich kannst du auch über Stege einsetzen, die sollten dann aber nicht zu hoch sein.
Hat man noch kein so ausgeprägtes Board- und Balancegefühl, landet man hier schnell daneben, statt auf dem Deck.
Da lässt man sich bitte auch nicht von YouTube-Videos ablenken, in denen Profis springend aus Meterweite oder Höhe reibungslos mit beiden Füßen auf dem Board landen. Denn das sind eben auch Profis.
Tipp 10: Sicher auf das Board steigen
Aufsteigen ist hier zunächst das Stichwort, denn Springen kann zur peinlichen und gefährlichen Angelegenheit werden. Ist die Einsetzstelle recht eben, also nicht arg erhöht, platzierst du deine Hände in der Deckpadmitte (hat das Board einen Tragegriff, ist das dein Orientierungspunkt).
Ziehe ein Knie nach und setze es vorsichtig in der Boardmitte (dem sogenannten Sweetspot) ab, ziehe das andere Knie dann nach.
Aus diesem Vierfüßler-Stand bringst du dich aus der zentralen Standposition in der Boardmitte zum Stehen. Wichtig bei allen Bewegungen: langsam und nicht hastig.
Setzt du von einem Steg oder einer höher gelegenen Stufe ein, platziere langsam ein Fuß in die Deckpadmitte, ziehe den anderen langsam nach und komme sofort in den Vierfüßler-Stand.
Von dieser Knieposition aus kannst du dir alle Zeit der Welt lassen, langsam zum Stehen zu kommen.
Tipp 11: Das SUP Paddel richtig herum halten
Auch bei der Paddelhaltung kann man sich unwissend, als Anfänger ohne Grundlagenwissen zu erkennen geben.
Das falsche Handling ist ein klassischer Anfängerfehler und macht ein Vorwärtskommen natürlich wenig effizient.
Hat das Paddel einen ergonomischen Griff, umfasst die Handinnenfläche mit den Fingern die entsprechende Wölbung.
Möchtest du auf der linken Seite zum Paddelzug ansetzen, wäre das in dem Fall deine rechte Hand, während deine linke Hand den Schaft umgreift. Und das auch nicht zu nah unter dem Griff, sondern eher in der Schaftmitte.
Die meisten Paddel sind im Bereich des Paddelblatts abgewinkelt. Die Seite auf der der Winkel von Paddelblatt zum Schaft kleiner (abgeknickt) ist, gehört nach vorne.
In vielen Fällen erkennt man das auch am Marken-Logo, falls eins aufgedruckt ist…das kommt in der Regel Richtung Nose.
Die Abwinkelung dient einfach dazu, dass das Blatt auch gegen Ende des Paddelzugs noch fast im rechten Winkel zur Wasseroberfläche steht. Somit wird die Kraft während der gesamten Bewegung optimal übertragen.
Du schiebst das Wasser also imaginäre nach hinten weg. Hat euer Paddel kein Anti-Twist-System, schaut dazu auch, dass der Griff mit dem Schaft dann richtig und symmetrisch zum Paddelblatt positioniert und nicht verdreht dazu ist.
Tipp 12: Anfangs auf den Knien paddeln
Auf den Knien zu paddeln, ist für alle Anfänger einer der top Tipps. Hier bist du am sichersten unterwegs, wenn du dich im Stand noch nicht ganz so kippstabil fühlst.
Ganz zu Beginn kannst du dich dafür auch sitzend auf deine Knie stützen, dich also auf die Unterschenkel setzen.
Im nächsten Schritt kannst du dich dann abheben und auf den Knien paddeln, bis du dich sicher für das Aufrichten fühlst.
Tipp 13: Auf dem SUP Board aufstehen
Geht es an das sichere Aufstehen, gilt besonders für Anfänger: nie ohne Hilfe der stützenden Hände arbeiten. Die Ausgangsposition ist hüftbreit auf den Knien in der Deckpadmitte.
Wenn vorhanden, ist der Tragegriff dann also unter deinem Bauchnabel und zwischen den Knien positioniert. Die Hände legst du mit den Fingerspitzen nach vorne ab und befindest dich damit also im Vierfüßler-Stand.
Nun richtest du dich aus der Hüfte langsam nach oben auf, die Hände bleiben auf dem Board. Dann kommst du langsam auf die Fingerspitzen und versuchst, die Hände ruhig und nacheinander vom Board zu lösen, bis du dich ganz langsam und behutsam zum Stehen bringen kannst.
Du musst auch nicht gleich kerzengerade stehen können, lass die Knie für den Anfang einfach leicht gebeugt. Dein Paddel ist bei diesem Vorgang längs auf dem Board abgelegt, im besten Fall ist das Paddelblatt dann unter das Gepäcknetz geklemmt, damit es nicht ins Wasser fällt.
Tipp 14: Das SUP Paddel einstellen
Es empfiehlt sich immer ein Paddel einzusetzen, das höhenverstellbar ist. So kann man es am besten und ideal auf die eigene Körpergröße anpassen.
Dann stellst du das Paddel richtig herum und senkrecht vor dich hin. Das heißt, die Wölbung zeigt von deinen Zehenspitzen weg.
Die richtige Höhe für das Paddeln im Stehen hast du gefunden, wenn du deinen Handballen bei vollständig ausgestrecktem Arm entspannt über den Griff legen und diesen umgreifen kannst. Wirf dazu gerne einen Blick auf unseren Artikel zur richtigen Paddellänge.
Tipp 15: Die Ausführung des Paddelschlags üben
Das Ausstrecken, Eintauchen, der Paddelzug, das Paddel aus dem Wasser heben und zum erneuten Eintauchen nach vorne führen: Das sind die wesentlichen Bewegungen einer gesamten Paddelführung. In der Fachsprache nennt man die einzelnen Stufen Reach, Catch, Power Phase, Exit und Recovery.
Gehe dabei leicht in die Knie und führe den Zug nicht zu zaghaft aus. Ein kraftvoller Paddelzug bringt dich effizient vorwärts.
Dazu gehört, dass du die Flanke der Seite, die den Paddelgriff hält, schön ausstreckst, das Paddelblatt vollständig eintauchst und kraftvoll nach hinten durch das Wasser ziehst. Damit es kraftvoll wird, arbeiten hier Schulter und Flanke der Paddelgriffseite ordentlich mit.
Je öfter du die Paddelschläge übst, umso so sicherer wirst du und kannst kraftvoller durchziehen. Die Züge werden dann mit der Zeit immer effizienter.
Tipp 16: Das SUP Paddel als Stütze nutzen
Der stabile Paddelschaft und der Wasserwiderstand des großflächigen Paddelblatts haben eine Stützwirkung, die dir angenehme Sicherheit geben kann.
Wenn du das Paddelblatt im Wasser und den Schaft in der Hand hältst, verleiht dir das Stabilität und mehr Ruhe auf dem Board.
Das ist auch der Grund, warum man in kleinen Wellen nie den Paddelschlag aussetzt und ausharrt, denn dann wird es wacklig.
In Wellen immer weiter paddeln, da dich das Paddel zusammen mit der Bewegung stabil durch die Schwingungen bringt.
Tipp 17: Nach vorne schauen
Herunterschauen ist immer die mulmigere und unruhigere Variante. Beim Paddeln schaut man immer nach vorne, denn die Augen arbeiten eng mit der Kopfhaltung zusammen.
In der Ferne ist alles weniger dynamisch und eher stabil, weshalb du auch selbst stabiler unterwegs bist. Der starre Blick auf das wippende Board macht dich im Gegenzug nämlich schneller wacklig.
Tipp 18: Lenken mit dem SUP Board üben
Das Lenken zu beherrschen ist nicht nur wichtig, wenn man den Rückweg seiner SUP Tour antreten möchte. Auch für das Anlanden oder Ausweichen muss man das Board gut und sicher manövrieren können.
Damit du es gut um die Kurve bekommst, kannst du auf ruhigen Gewässern in Ufernähe in alle Ruhe das Lenken und Wenden üben. Du wirst ganz automatisch feststellen, was das Board tut, wenn du dein Paddel in eine bestimmte Richtung bewegst.
Das langsame Wenden kannst du sehr gut einleiten und auch vollständig ausführen, indem du auf nur einer Boardseite weiterpaddelst. Schneller bekommst du dein Board zum Beispiel gelenkt, in dem du das Paddelblatt am Heck einsetzt und gerade nach vorne Richtung Boardspitze führst.
Je nach Paddelseite, auf der du diese Bewegung ausführst, lenkt das Board in die andere Richtung. Und je enger an den Seitenwänden du das Paddelblatt dann entlang führst, umso ausgeprägter ist die Lenkung.
Unter Profis gibt es eine Vielzahl von Paddelschlägen für schnelle und effiziente Turns, wie der Cross Bow, C-Stroke oder J-Stroke. Das erfordert allerdings eine eher ausgefeilte Technik und ist für Anfänger und reguläre SUP Einsätze nicht nötig.
Tipp 19: Die ersten SUP Touren ruhig angehen
Wer die ersten Schritte auf dem SUP Board sicher gemeistert hat, schwelgt mit Recht auch schon im ausgiebigen Ausflug. Doch hier ist erst einmal weniger mehr und ein allmähliches Herantasten in Sachen Tourenlänge und Herausforderung allgemein sinnvoll. Man kann die eigene Kondition nicht immer exakt abschätzen.
Dazu kommt auch die Kraft in den Armen und ja, auch die in den Füßen. Denn die balancieren den Körper auf der Tour nonstop aus. Nicht wenige Paddler plagt dann schnell eine schmerzende Fußmuskulatur, wenn diese noch nicht so ausgeprägt ist.
Daher, besser erst einmal eine kürze Tour raussuchen oder eine, die gut variabel und flexibel verlängerbar ist. Immer auch den Rückweg einkalkulieren und das Board und Paddel, mit dem man unterwegs ist.
Ein Allrounder und ein Aluminiumpaddel machen die Tour um einiges beschwerlicher und schneller ermüdender als ein Touring Board und ein Carbonpaddel.
Daher, lieber erst mal behutsam mit dem Equipment und der eigenen körperlichen Belastbarkeit umgehen, bevor mitten im Naturidyll die Puste ausgeht und der Spaß auf der schönen Tour ärgerlich vorbei sein muss.
FAQ
Manchmal bekommt man dafür aber auch nicht immer nur 60, sondern teilweise auch 90 oder 120 Minuten geboten und schon eine kleine Tour dazu. Man muss auch unterscheiden zwischen Schnupperkurs und Einsteigerkurs. Die Schnupperkurse sind ein kurz gehaltener Crashkurs für Einsteiger, der dann auch günstiger ist.
Neben den allerersten Schritten auf dem SUP Board bieten die meisten Stationen auch Kurse für Erfahrene an, in denen spezifischer an Techniken gefeilt wird. Bei manchen SUP Stationen findet man auch SUP Fitnesskurse, wie SUP Yoga oder Pilates oder spezifische Wildwasser oder Race Kurse für die weiter Fortgeschrittenen.
Natürlich sind die Empfindungen von Mensch zu Mensch verschiedenen und auch der Fortschritt verläuft nicht bei jedem gleich schnell. Man kann aber getrost sagen, dass kaum jemand nach dem ersten SUP Versuch vom Board steigt, der nicht behauptet, der Fortschritt ist schneller gelungen als gedacht.
Kommentare
Frage: Wie herum halte ich das Paddel richtig? In dem Artikel habe ich es so verstanden, dass die konkave Seite des Paddelblatts nach hinten zeigen soll.
In mehreren SUP- Kursen habe ich es aber genau umgekehrt gelernt. Könnt ihr mich aufklären?
Hey Jule,
Ich denke du meinst mit konkave Seite, die, auf der der Winkel von Paddelblatt zum Schaft kleiner (abgewinkelt) ist? Die gehört nach vorne, da hast du recht. Ich werde mir das im Text mal anschauen…
Allermeistens erkennt man das auch am Marken-Logo, falls eins aufgedruckt ist…das kommt in der Regel Richtung Nose.
Die Abwinkelung dient einfach dazu, dass der Winkel des Blattes auch gegen Ende des Paddelzugs noch fast senkrecht zur Wasseroberfläche ist.
Viele Grüße,
Benjamin
Klasse, danke für die schnelle Antwort!
…herzlich gerne!