Viamare 300 S Test
Das Viamare 300 S ist sozusagen der kleine SUP Bruder des bereits vorgestellten Viamare 330 S. Der Markt der kompakten Allround-Boards ist stark besetzt und hart umkämpft. Mindestens wöchentlich kommen neue und vor allem sehr günstige Angebote auf den Markt.
Da ist es nicht nur für Anfänger oft schwierig, den Überblick zu behalten. Wir testen seit 2016 SUP Boards für dich und setzen unsere Erfahrungen gerne ein, um auch günstigere Modelle für Anfänger unter die Lupe zu nehmen.
Im folgenden Review erfährst du deshalb alles Wissenswerte rund um das SUP Set, wir beleuchten gemeinsam die Stärken und Schwächen und klären die Frage, für wen sich das Board gut eignet.
Inhaltsverzeichnis
Wenig Zeit? Hier ist das Wichtigste
Mit 300 x 75 x 15 cm gehört das Viamare 300 S zu den Allround-Boards mit unterdurchschnittlicher Länge und Breite. Der Standard dieses Typs liegt in der Regel bei ca. 320 x 80 x 15 cm. Die Dicke liegt mit 15 cm erfreulicherweise im Standardbereich und führt zu einem soliden Volumen.
Die Shape (Silhouette) mit breiter abgerundeter Nose ist ein deutliches Kennzeichen der Allrounder, das Heck hat hingegen einen gerade Abschluss, was weniger häufig zu finden ist.
Die schmalere Shape verstärkt die Gleitfreudigkeit, da sie dem Wasser beim Paddeln weniger Widerstand bietet. Trotzdem steht die Länge und Breite in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander und bietet eine gute Kippstabilität.
Diese Silhouette ist für kleine und leichtere Anfänger eine gute Wahl, da sich das Board durch die rundliche Kontur sowie die verkürzte Länge zielgenau und agil steuern lässt.
Das verbaute 2 + 1 Finnen-Setup mit abnehmbarer Mittelfinne im Stecksystem ist bei Allround-Boards die absolut vorherrschende Variante.
Es bietet in puncto Vielseitigkeit den besten Kompromiss aus den verschiedenen Eigenschaften und ist, eignet sich besonders gut für abwechslungsreiche Einsatzgebiete. Der Geradeauslauf und die Spurtreue gehören allerdings nicht zu den Stärken der 3 Finnen.
Die Konstruktion mit 2-lagiger Außenhülle („Double-Layer-Board“) gehört zu den steiferen Varianten und wird durch den „Dropstitch-Kern“ zusätzlich stabilisiert.
Diese Herstellungsweise ist im Hinblick auf die Performance und die Belastbarkeit im Vergleich zu den günstigeren einlagigen Modellen klar im Vorteil. Weitere Einzelheiten zu Material und Aufbau werde ich dir später noch genauer erläutern.
Die Ausstattung des Viamare 300 S fällt insgesamt klassisch aus und beinhaltet die gerne gesehenen Basics eines Allround-Boards: rutschhemmendes Deckpad, Gepäcknetz, 2 Trageschlaufen, 5 freie D-Ringe.
Folgendes Equipment gehört zum Lieferumfang:
SUP Rucksack, 3-teiliges Paddel, umschaltbare Doppelhub-Luftpumpe, abnehmbare Mittelfinne im Stecksystem, Repair-Patch (PVC).
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- 4 freie D-Ringe zur Befestigung eines Kajak-Sitzes (nicht enthalten)
- 2+1 Finnen-Setup und Allround-Shape für vielfältige Einsatzgebiete
- stabile Lage im Wasser
- wendiges Fahrverhalten
- kompakte Abmessungen
- Traglast zu hoch angegeben
- Paddel mit Aluminium-Schaft
- keine Leash (Sicherungsleine) im Set enthalten
Das Viamare 300 S im Überblick
In den folgenden Teilen des Reviews gehe ich detaillierter auf das Board und das mitgelieferte Zubehör ein. Am Ende des Artikels beantworte ich dir häufig gestellte Fragen (FAQ).
Seit 2016 versuchen wir unser ständig wachsendes Know-how für dich zu bündeln, damit du auch ohne Vorerfahrung das richtige Board für dich finden kannst!
Wenn bei dir noch weitere Unklarheiten bestehen sollten, kannst du uns gerne einen Kommentar hinterlassen. Wir werden versuchen, dir möglichst schnell zu antworten!
Produktspezifikationen
Boardtyp | aufblasbar |
Marke | Viamare |
Skill | Einsteiger |
Preiskategorie | günstig |
Einsatzgebiet | kompaktes Allround-Board (Allrounder) |
Maximales Paddlergewicht | ca. 80 kg |
Länge | 300 cm (9’10“) |
Breite | 75 cm (30″) |
Dicke | 15 cm (6″) |
Volumen | Keine Angaben des Herstellers, geschätzt ca. 220 Liter |
Gewicht | ca. 9 kg |
Zubehör | SUP Rucksack, 3-teiliges Paddel, umschaltbare Doppelhub-Luftpumpe, abnehmbare Mittelfinne im Stecksystem, Repair-Patch (PVC) |
Bauweise
Das Viamare 300 S gehört zu den handlichen Exemplaren der beliebten Allrounder. Die Bauform mit breiter und rundlicher Nose (Boardspitze) ist sehr charakteristisch, wobei das gerade abschließende Heck in der Klasse insgesamt seltener vorkommt.
Durch diese Silhouette wird die Vielseitigkeit und Wendigkeit betont.
Die Breite des Boards fällt etwas schmaler aus, was die Gleitfreudigkeit erhöht. Durch die geringere Breite reduziert sich aber auch die Kippstabilität ein wenig, ist aber für kleinere Anfänger ausreichend ausgeprägt.
Das Setup (2+1) mit den beiden fest verklebten Seitenfinnen und der größeren, abnehmbaren Mittelfinne ist für dieses Board sinnvoll gewählt, da es die Lage im Wasser gut stabilisiert.
Das Board hat eine einzelne Luftkammer, deren genaues Fassungsvermögen der Hersteller leider nicht genau beziffert. Durch unsere Erfahrungswerte und den Vergleich mit baugleichen Boards dürfte das Volumen aber ungefähr im Bereich von ca. 220 Liter liegen.
Angesichts der Größe ist das ein durchschnittlicher Wert, der in erster Linie durch die Dicke von 15 cm realisiert wird.
Seitlich betrachtet ist zu erkennen, dass die Boardspitze ganz vorne deutlich nach oben gebogen ist. Dieses Merkmal nennt man „Noserocker“, es sorgt dafür, dass die Nose besser über Wellen hinweg gleitet und nicht so schnell untertaucht.
Traglast
Das Thema Traglast ist immer wieder einer meiner Hauptkritikpunkte. Leider tendieren die meisten (eigentlich fachfremden) Hersteller zu ziemlich übertriebenen Angaben. Auch beim Viamare 300 S ist der angegebene Wert mit 120 kg deutlich zu optimistisch.
Zwar ist durchaus vorstellbar, dass das Board diese Belastung trägt, ohne zu kentern, aber die gewünschten Eigenschaften leiden mit Sicherheit schon wesentlich früher.
Für eine gute Stabilität und einwandfreie Laufeigenschaften rate ich zu einem maximalen Paddlergewicht von 80 kg. Für sehr kurze Strecken und als Bade-Insel kann es sicherlich auch ein höheres Gewicht tragen.
Das ist für ein Modell mit diesen Maßen schon sehr ordentlich. Da das Viamare 300 S doppellagig aufgebaut ist („Double-Layer“), ist es grundsätzlich steifer als ein Modell mit 1-lagiger Außenhülle („Single-Layer“).
Einsatzgebiete und Fahreigenschaften
Ganz besonders für unerfahrene Paddler ist die wichtigste Eigenschaft eines Allrounders immer die Kippstabilität, denn jeder Anfänger muss zunächst einmal einen sicheren Stand auf dem Board erreichen.
Die breite, rundliche Shape der Allround-Boards trägt dem Rechnung, da sie stabil im Wasser liegt. Diese Bauform und ist in jeder Hinsicht ein guter Mittelweg, damit du alle Facetten des Stand Up Paddlings ausprobieren kannst und schnell Spaß daran hast.
Das Viamare 300 S ist vor allem durch seine kurze Länge ein wendiger und unkomplizierter Begleiter, der es dir ermöglicht, sehr viele Situationen und Gewässer zu meistern.
Allerdings ist es bei Boards dieser Größe besonders wichtig, dass du die genannten Grenzen der Traglast berücksichtigst. Für leichtere Erwachsene, Kinder und Jugendliche eignen sich die Abmessungen aber sehr gut!
Auch das häufig genutzte 2+1 Finnen-Setup ist dafür verantwortlich, dass das Allround-Board so vielseitig einsetzbar ist, denn es betont die Grundstabilität und verbessert die ohnehin schon agile Wendigkeit. Auf Abzüge beim Geradeauslauf musst du dich allerdings einstellen, dafür fehlt es an Länge.
Langstrecken sind dementsprechend nicht die Stärke des Viamare 300 S, dafür ist die Silhouette auch zu wenig stromlinienförmig. Generell gilt das aber für alle Exemplare dieses Boardtyps.
Wer hier mehr erwartet, sollte sich das Viamare 330 S mal anschauen oder sich auch als Anfänger lieber für ein (breites) Touring-Board oder einen Cruiser entscheiden.
Abwechslungsreiche und eher kurze Touren sind wesentlich passender für die Laufeigenschaften des Boards. Ruhige Gewässer, Kanäle und Flüsse mit wenig Strömung sind gute Reviere, wobei du mit dem Viamare 300 S auch die ein oder andere Welle gut meistern kannst.
Kurze Boards lassen sich hier zielgenau steuern, was beim Surfen und in Strömungen unbedingt notwendig ist.
Auch an die Montage der beliebten Kajak-Sitze hat der Hersteller gedacht. An 4 D-Ringen auf der Standfläche lässt sich ein kompatibles Modell sehr leicht und schnell anbringen. Mit einem passenden Doppelpaddel kannst du so auch deine Spots optimal im Sitzen erkunden.
Material und Gewicht
Der Materialaufbau des Viamare 300 S wird in der Fachsprache als „Double-Layer-Dropstitch“ bezeichnet. Das bedeutet, dass die Außenhülle aus 2 miteinander verklebten Schichten aus PVC („Double-Layer“) besteht.
Im „Dropstitch-Kern“ verbinden sehr viele Polyesterfäden die Ober- und Unterseite, das ist heutzutage der gängige Standard und führt zu der beachtlichen Festigkeit der aufblasbaren SUP Boards (iSUPs).
Die Vorteile dieser Herstellungstechnik liegen insgesamt in der guten Steifigkeit, was zu einer guten Belastbarkeit führt und auch die Laufeigenschaften verbessert.
Dafür sind doppellagige Boards aber in der Regel auch etwas teurer und schwerer. Das Gewicht des Viamare 300 S liegt mit 9 kg dennoch in einem Bereich, der ein einfaches Handling ermöglicht.
Verarbeitung
Die Meinungen und Erfahrungsberichte zum Viamare 300 S sind insgesamt sehr positiv. Die allermeisten Käufer sind absolut zufrieden und würden das Board auch weiterempfehlen. Dementsprechend kann man das Preis-Leistungs-Verhältnis sicherlich als gut bis sehr gut bezeichnen.
Der doppellagige Aufbau ist grundsolide und im günstigen Preisbereich nicht immer die Regel. Natürlich ist es trotzdem wichtig die individuelle Qualität nach der Lieferung genau in Augenschein zu nehmen. Das gilt aber heutzutage quer durch die Bank der Modelle und Hersteller.
Design
Das Design des Viamare 300 S setzt sich aus einer Kombination aus weißen, schwarzen und dunkelgrauen Elementen zusammen. Das 3-farbige Deckpad, das pfeilförmige Muster im vorderen Teil und eine kleine farbige Bordüre direkt auf der Spitze prägen die Optik der Oberseite.
Der Schriftzug des Herstellers inkl. Logo darf natürlich nicht fehlen und findet sich auf allen Seiten des Boards.
Die Rails sind einfarbig rot und die Lauffläche ist weiß. Insgesamt eine dynamische Gestaltung. Der Einsatz der Farbe Rot ist generell gerne genommen, da er Sportlichkeit suggeriert. Ab und zu gibt es das Board auch in anderen Farben (z.B. Blau) im Handel.
Weitere Features
Das Viamare 300 S verfügt über einige Ausstattungsmerkmale, die ich dir gerne im Detail beschreiben möchte:
- Deckpad: Die Standfläche besteht aus rutschhemmendem EVA und verfügt über eine Struktur aus Längsrillen. Die Standsicherheit ist zwar gut, die seitliche Ableitung des Wassers klappt bei dieser Oberfläche allerdings nicht so zuverlässig.
- 2 Trageschlaufen: Das Board hat eine zentrale Trageschlaufe und ist mit dem Viamare-Schriftzug verziert. Sie liegt mittig auf dem Schwerpunkt der Konstruktion und bietet eine gute Orientierung für die Standposition. Die Stabilität des Boards ist an dieser Stelle am größten. Des Weiteren ist ein zusätzlicher Griff am Heck befestigt, der immer ganz praktisch für das Handling im Wasser ist.
- 5 freie D-Ringe: Ein D-Ring für eine Leash (Sicherungsleine, nicht im Lieferumfang enthalten) befindet sich am Heck, direkt hinter dem Griff. Seitlich der Standfläche befinden sich 4 weitere Exemplare, hier kann ein ebenfalls nicht im Set enthaltener Kajak-Sitz montiert werden. Alle D-Ringe sind mit roten, runden PVC-Patches verstärkt.
- Gepäcknetz: Im vorderen Bereich ist ein schwarzes, flexibles Decknetz an 4 D-Ringen über Kreuz gespannt. Hier hast du Platz, um Equipment und Proviant zu transportieren. Dein Gepäck solltest du aber am besten zusätzlich in einem Drybag wasserdicht verpacken.
- 2+1 Finnen-Setup: Die 2 kleineren Seitenfinnen sind fest mit dem Board verklebt und die große Mittelfinne ist über das Stecksystem abnehmbar.
Zubehör
Das Viamare 300 S wird mit folgendem Zubehörpaket geliefert:
- Viamare 300 S SUP Rucksack: Der schwarze, geräumige Transportrucksack verfügt neben einem großen Hauptfach mit umlaufendem Reißverschluss über eine obere Trageschlaufe und verstellbare, nur leicht gepolsterte Rucksack-Trageriemen. Das Modell macht insgesamt einen einfachen, zweckmäßigen Eindruck, gehört aber eindeutig zu den preiswerten Modellen.
- umschaltbare Viamare 300 S Doppelhub-Luftpumpe inkl. Druckanzeige (Manometer): Mit einer Doppelhub-Luftpumpe kannst du das Aufpumpen deines SUP Boards effizienter gestalten. Im Doppelhub-Betrieb pumpst du nämlich sowohl beim Hochziehen als auch beim Herunterdrücken Luft in das Board. Der Großteil des Volumens ist dadurch schnell erreicht.
Gegen Ende steigt allerdings der Gegendruck und vor allem das Hochziehen wir immer anstrengender. Schalte dann einfach auf den Einzelhub-Betrieb um, so dass die Pumpe nur noch beim Runterdrücken arbeitet…das spart dir eine große Menge an Kraft.
Ein verlässliches Standard-Modell, das heutzutage sehr oft in den SUP Sets zu finden ist. - 3-teiliges Viamare 300 S Paddel: Das 3-teilige Paddel ist von 170 bis 210 cm stufenlos verstellbar. Der Schaft ist aus Aluminium gefertigt und das Blatt (40 x 22 cm) sowie der Griff bestehen aus Kunststoff. Auch hier handelt es sich um günstige, schwere aber robuste Einsteiger-Qualität!
- abnehmbare Viamare 300 S Mittelfinne: Die abnehmbare Mittelfinne in Delfin-Form wird einfach in die Schiene geschoben und mit einem Clip gesichert.
Dieses System nennt man Steck- oder Slide-In-System. Finnen im Stecksystem haben im Vergleich zum US-Box-System (mit Schraube und Gewindeplättchen) den Vorteil der Schnelligkeit. Der Nachteil liegt in einer geringeren Auswahl an Modellen zum Nachrüsten. - Viamare 300 S PVC-Patch (Reparaturflicken): Damit du kleine Beschädigungen am Board selbst reparieren kannst, ist ein farblich passender Streifen aus PVC-Gewebe im Lieferumfang enthalten. Allerdings benötigst du hierfür noch einen speziellen Klebstoff.
FAQ
Fazit
Das Viamare 300 S ist ein ziemlich kleines aber dennoch weitgehend klassisches Allround-Board. Der wichtigste Pluspunkt für mich ist der doppellagige Aufbau der Außenhülle.
Für eher kleinere Einsteiger und Gelegenheitspaddler, die innerhalb der Gewichtsgrenze liegen, ist das Viamare 300 S bestimmt eine kostengünstige Wahl.
Es lässt sich agil steuern, bietet eine verlässliche Kippstabilität und ist mit seinem problemlosen Handling auch ein gutes Board für große Kinder und Jugendliche. Beim Zubehör gibt es qualitative Einschränkungen, was leider im niedrigen Preisbereich oft die Regel ist.
Grundlage deiner Entscheidung sollte deshalb unter anderem sein, wie oft und dauerhaft du den SUP Sport betreiben möchtest.
Wenn du sehr ambitioniert bist und bereits mit dem SUP-Fieber infiziert bist, dann gibt es wesentlich leistungsfähigere Modelle auf dem Markt. In unserem großen alljährlichen SUP Test findest du zahlreiche empfehlenswerte Beispiele.
Viele dieser Modelle bieten außerdem eine lange Garantiezeit, was den teilweise höheren Anschaffungspreis auf Dauer stark relativiert.
Das Paddel und der Rucksack des Viamare 300 S sind qualitativ ganz klar auf Einsteiger zugeschnitten. Leider fehlt die Leash im Lieferumfang, was ich gerade in Bezug auf Paddler ohne Erfahrung grob fahrlässig finde. Ich rate dir grundsätzlich dazu, niemals ohne Leash zu starten.
Die Sicherungsleine ist ganz wichtig, da sie dein Board bei einem Sturz ins Wasser in deiner Nähe hält, hier findest du viele passende Modelle! Leistungsfähigere Paddel (auch aus leichtem Carbon) haben wir ergänzend natürlich ebenfalls für dich getestet.
Erfahrungsberichte
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