Aqua Marina Blade Test
Auch wenn das SUP Windsurfing in den letzten Jahren immer beliebter wurde, gibt es insgesamt noch gar nicht so viele Modelle auf dem Markt.
Schon gar nicht solche, die sich auch sehr gut als reguläres SUP Board nutzen lassen und zu einem attraktiven Preis erhältlich sind. Da kommt das Aqua Marina Blade gerade recht.
Es wurde im Zuge der kompletten Neuauflage der Board-Range überarbeitet und klingt auf dem Papier sehr vielversprechend.
Im folgenden detaillierten Review werfen wir unsere jahrelange SUP Erfahrung in die Waagschale und verraten dir alles Wissenswerte rund um das Modell, welche Neuerungen es gibt, für wen es sich besonders gut eignet, was es zu beachten gibt und wo seine Stärken und Schwächen liegen!
Inhaltsverzeichnis
Wenig Zeit? Hier ist das Wichtigste
Das Blade vereint Allround SUP Board mit Windsurfing. Es ist zunächst mal ein weitestgehend klassischer Allrounder mit einem Mastfuß-Einsatz, in dem ein optional erhältliches Windsurf-Segel („Sail-Rig“) befestigt werden kann.
Das Board misst 320 x 84 x 15 cm (10’6″ x 33″ x 6″) und gehört somit zu den etwas breiteren Exemplaren mit ausgeprägter Kippstabilität.
Das freut nicht nur Einsteiger, sondern ist auch bei herausfordernden Windsurf-Bedingungen ein hilfreicher Faktor.
Beim Thema Finnen wird die reguläre hintere Einzelfinne bei Bedarf durch eine weitere zentral gelegene Finne („Dagger-Fin“) ergänzt, die das Board mit Segel dann besser auf Kurs und in der Spur hält.
Beide Finnen werden über das simple und beliebte Stecksystem montiert.
Bei der Konstruktion setzt Aqua Marina auf einen doppellagigen Boardaufbau („Double-Layer-Dropstitch“), was insofern erwähnenswert ist, da der Hersteller sonst in der Mehrzahl auf den günstigeren, einlagigen Aufbau vertraut.
Bei diesem Board führt das zu einer erfreulich guten Steifigkeit, was dir nicht zuletzt mit Segel ordentlich zugutekommt, denn da kommen schon mal ordentlich Wellen mit hohem Tempo an die Konstruktion.
Bei den Features kommt eine weitestgehend bekannte Palette an Merkmalen zum Einsatz: doppelt strukturiertes Deckpad, verstellbares Gepäcknetz, Mastfuß-Einsatz, freier D-Ring für die Leash und insgesamt 3 Trageschlaufen.
Im Zubehörpaket liegt folgendes Equipment: SUP Rucksack, umschaltbare Doppelhub-Luftpumpe mit Druckanzeige (Manometer), 2 Finnen im Stecksystem, Surf-Leash (Sicherungsleine).
Ein Paddel und ein Segel musst du dir dementsprechend noch extra besorgen, bevor es losgehen kann!
- sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- stabiler 2-lagiger Aufbau („Double-Layer-Dropstitch“)
- Doppelnutzung als Allround-Board und als Windsurf SUP Board.
- hohe Traglast
- zusätzliche zentrale Finne („Dagger-Fin“) zum Windsurfen
- doppelt strukturiertes Deckpad für ordentlich Grip
- 3 Trageschlaufen
- einstellbares Gepäcknetz
Das Aqua Marina Blade im Überblick
In den folgenden Abschnitten gehen wir detaillierter auf das Board, die Features und das mitgelieferte Zubehör ein. Am Ende des Artikels beantworten wir dir noch einige häufig gestellte Fragen (FAQ).
Unser Leitgedanke bei den SUP Tests ist immer „Wir testen, damit du dich auf das Paddeln konzentrieren kannst“.
Dementsprechend versuchen wir immer, dir alle Details in kompakter Form zu erklären, so dass du danach wirklich gut und umfassend informiert bist.
Wenn bei dir weitere Fragen aufkommen sollten, kannst du uns sehr gerne einen Kommentar hinterlassen. Wir werden versuchen, dir möglichst schnell weiterzuhelfen!
Produktspezifikationen
Boardtyp | Aufblasbar |
Marke | Aqua Marina |
Skill | Einsteiger, Fortgeschrittene |
Preiskategorie | Mittelklasse |
Einsatzgebiet | WindSUP |
Max. Paddlergewicht | ca. 140-150 kg |
Länge | 320 cm (10’6) |
Breite | 84 cm (33″) |
Dicke | 15 cm (6″) |
Volumen | 350 Liter |
Gewicht | 11,3 kg |
Zubehör | SUP Rucksack, umschaltbare Doppelhub-Luftpumpe mit Druckanzeige (Manometer), 2 Finnen im Stecksystem, Surf-Leash (Sicherungsleine) |
Bauweise
Beim Aqua Marina Blade handelt es sich streng genommen zunächst um ein relativ typisches Allround-Board. Mit 320 cm Länge, 84 cm in der Breite und einer Dicke von 15 cm liegt es in der bekannten Spannweite der klassischen Maße dieses Typs.
Die abgerundete Nose und das ebenfalls rundliche Heck sind optisch ebenfalls Erkennungszeichen dieser Boardklasse.
Beim Finnen-Setup tanzt das Blade dann etwas aus der Reihe. Für die normale Nutzung als SUP Board reicht die Montage der hinteren Mittelfinne im Stecksystem.
Diese betont den Geradeauslauf und ergänzt das kippstabile Fahrgefühl um eine bessere Spurtreue. Geht’s ans Windsurfen ist die zusätzliche zentrale Mittelfinne Gold wert.
Diese sogenannte „Dagger-Fin“ ist größer und liegt in einer Linie mit der hinteren Finne. Sie sorgt für eine verlässliche Führung, die mit dem Einsatz eines SUP Segels unbedingt notwendig ist!
Das Volumen der einzelnen Luftkammer liegt dank der erweiterten Breite bei stattlichen 350 Litern. Das sorgt für hohen Auftrieb und eine große Kapazität in der Zuladung.
Traglast
Das Aqua Marina Blade trägt laut Hersteller bis zu 150 kg. Das ist bei einem Volumen von 350 Kilogramm durchaus auch möglich. Insgesamt gilt aber immer, dass jedes Board automatisch mit Annäherung an den Grenzwert tiefer einsinkt und auch träger in der Performance wird.
Dank der soliden Konstruktion ist ein Durchbiegen allerdings weniger Thema. Selbst große und schwere Paddler finden genügend Auftrieb und Steifigkeit. Leichtere Personen können damit schon auch mal zu zweit, mit Kind oder Hund starten.
Einsatzgebiete und Fahreigenschaften
Die Doppelnutzung des Blades ermöglicht den Einsatz als Allround-Board für spaßige Wochenendausflüge und um entspannte Touren, langsame Fließgewässer und kleinere Wellen zu befahren. Für diesen Modus brauchst du nur die hintere Finne.
Im Windsurf-Betrieb brauchst du hingegen beide Finne und – na klar – ein passendes Segel. WindSUPs sind mittlerweile in der Entwicklung schon recht weit, finden aber bisher meistens nur im Leichtwind-Bereich (Beaufort-Skala bis ca. 4) Verwendung.
Die Fahreigenschaften des Aqua Marina Blade 10.6 ähneln denen anderer Allround-Boards, wie zum Beispiel dem Aqua Marina Beast. Wobei die Breite hier schon etwas üppiger ausfällt. Eine verlässliche Grundstabilität gehört dementsprechend zu den großen Stärken, was vor allem Einsteiger immer freut.
Breitere Boards haben aber natürlich auch grundsätzlich einen höheren Gleitwiderstand. Sehr flott wirst du ohne SUP Segel dementsprechend nicht werden. Hier sind längere und schmalere Boards deutlich im Vorteil.
Insgesamt ergibt sich aber für das Aqua Marina Blade ein wirklich breit gefächertes Leistungsprofil, mit dem du eine Vielzahl verschiedener SUP Spots austesten kannst. Auch für Familien ist dieses Board ein robuster Begleiter und ein ziemliches Multitalent!
Material und Gewicht
Die Konstruktion des Aqua Marina Blade wird in der Fachsprache als „Double-Layer-Dropstitch“ bezeichnet. Was sich dahinter verbirgt, möchte ich dir jetzt nachvollziehbar erklären:
Der Kern der Boards ist im sogenannten „Dropstitch-Verfahren“ gefertigt, bei dem sehr viele Polyesterfäden die Ober- mit der Unterseite verbinden und die Grundlage der hohen Verwindungssteifigkeit bilden.
Die eigentliche Außenhaut ist doppellagig verklebt („Double-Layer“) und besteht aus einem speziellen, stabilen und UV-beständigen PVC. Die Seitenflächen (Rails) des Boards sind ebenfalls doppellagig und am Übergang mit zusätzlichen Bändern („Rail-Bands“) verstärkt.
Diese Bauweise zählt nach wie vor zu den bewährten Klassikern in der Herstellung hochwertiger und steifer SUP Boards. Durch den höheren Materialaufwand und die komplexere Herstellung ist das Modell aber natürlich auch teurer und auch etwas schwerer als andere Boards der Marke.
Mit 11,3 kg liegt es in Anbetracht der Konstruktion dennoch voll im Durchschnittsbereich. Transport und Handling sind daher von Erwachsenen gut zu schaffen. Mit Paddel und vor allem Segel kommt dann aber nochmal eine ganze Menge dazu!
Design
Das Design eines Boards hat immer auch eine persönliche Komponente. Mir gefällt das Design der neueren Aqua Marina Modelle insgesamt echt gut. Das Blade reiht sich hier sehr schön ein.
In der Saison 2021/22 hat Aqua Marina nämlich seine komplette Board-Range mit einer neuen Optik ausgestattet und die Modelle teilweise sogar ganz neu aufgelegt. Seitdem passt jetzt auch das Design des Blade voll und ganz ins Gesamtbild des Herstellers.
Beim Blade kommen hauptsächlich verschiedene Blau-, Türkis- und Orange-Töne zum Einsatz. Der Druck im Bereich der Spitze erinnert an Wellen bzw. eine Wasserfläche.
Das farblich passende Deckpad wird seitlich in der vorderen Hälfte von weißen Elementen tailliert. Das Logo, der Schriftzug des Modells und des Herstellers verziert die Oberseite und lockert auch die ansonsten einfarbige Unterseite etwas auf.
Die Seitenflächen sind optisch 3-geteilt. Im vorderen Abschnitt findet sich das Design der Nose wieder, im mittleren Segment hat der Hersteller seinen Schriftzug und den Boardnamen platziert und im hinteren Bereich findest du die Maße auf orangem Grund.
Verarbeitung
Unserer Erfahrung nach stellt Aqua Marina im positiven Sinne gute Boards für die Masse her. Kein Schnickschnack, kein „High End“…aber grundsolide. Das Preisniveau ist angesichts der Qualität grundsätzlich sehr attraktiv.
Beim Aqua Marina Blade bekommt man schon echt eine top Gegenleistung für das Geld. Vor allem der absolut wichtigen Steifigkeit und Robustheit wird hier mit dem Double-Layer Aufbau voll Rechnung getragen, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ohne Frage gut!
Weitere Features
Folgende Ausstattungsmerkmale findet man auf und am Bord:
- Deckpad: Die große Standfläche aus EVA-Schaumstoff verfügt neben der sogenannten „Diamant-Struktur“ über eine zusätzliche Textur mit kleinsten Erhebungen, die man auch als Krokodil-Haut-Struktur („Crocodile-Skin“) bezeichnet. Das sorgt neben der guten Wasser-Ableitung für einen wesentlich verbesserten Grip in jeder Situation.
- 3 Trage- bzw. Halteschlaufen: Auf dem zentralen Schwerpunkt des Boards befindet sich der mittige Tragegriff. Er besteht, wie alle weiteren Exemplare, aus leicht gepolstertem, robustem Gurtmaterial und ist mit einem Aqua Marina Gummi-Patch verziert. Diese Schlaufe ist auch immer eine gute Orientierung, um die stabilste Standposition („Sweet-Spot“) zu finden. Auf der Nose und dem Heck liegt jeweils eine weitere Schlaufe, die beim Handling und Transport nützlich ist.
- freier D-Ring: Der wichtige D-Ring zum Einhängen der mitgelieferten Leash (Sicherungsleine) ist in das Gummi-Patch des Ventils am Heck integriert.
- 2 Finnen: Das Setup setzt sich aus der hinteren, etwas kleineren Mittelfinne (normale Verwendung beim Stand Up Paddling) und der zweiten, größeren Zentralfinne („Dagger-Fin“) für das SUP Windsurfing zusammen. Beide sind über das Stecksystem abnehmbar.
- verstellbares Gepäcknetz: Im vorderen Bereich befindet sich ein elastisches Decknetz, welches an 4 weiteren D-Ringen befestigt und zusätzlich einstellbar ist. Die Ringe sind mit dreieckigen, farblich passenden PVC-Patches umrandet. Hier kannst du Equipment oder Proviant sicher verstauen. Damit alles schön trocken bleibt, solltest du dein Gepäck aber lieber in einem wasserdichten Drybag unterbringen.
Zubehör
In diesem Abschnitt gehe ich jetzt noch genauer auf das mitgelieferte Zubehör des Blades ein:
- Aqua Marina Blade SUP Rucksack (Premium Zip Backpack Size L): Im schwarzen Rucksack mit großem Hauptfach inkl. komplett umlaufendem Reißverschluss gibt es im Inneren eine kleine Einschubtasche, in der die Finne und die Bedienungsanleitung ihren Platz finden. Der Inhalt kann mit 2 integrierten, verstellbaren Gepäckbändern sicher fixiert werden. Um ihn zu tragen, verfügt er neben 2 Trageschlaufen (oben und an der Seite) über leicht gepolsterte, einstellbare Trageriemen und einen Brustgurt.
Ein zweckmäßiges, geräumiges Einsteiger-Modell, das insgesamt einen durchschnittlichen, dem Preis entsprechenden Eindruck macht. Eine etwas dickere Polsterung wäre im Hinblick auf den Komfort sicher wünschenswert. - 2 Aqua Marina Blade Finnen (Stecksystem): Das Aqua Marina Blade verfügt über eine Center-Finne am Heck (22 x 18 cm) sowie eine weitere, längere sogenannte „Dagger-Fin“ (28 x 18 cm) in der Mitte der Lauffläche. Somit kannst du je nach Einsatzgebiet zwischen 2 Setups wählen. Durch die herausnehmbaren Finnen kann das iSUP zum Transportieren und Lagern enger zusammengerollt werden. Nach dem Aufpumpen können sie einfach wieder befestigt werden, indem man sie in die jeweilige Finnen-Box schiebt und mit einem kleinen Stift sichert…und schon kann es losgehen.
Das Stecksystem hat gegenüber dem US-Box-System (mit Schraube und Gewindeplättchen) eindeutige Vorteile bezüglich der Schnelligkeit. Andererseits stehen dir bei den Steckfinnen weniger Modelle zum Nachrüsten zur Verfügung. - umschaltbare Aqua Marina Rapid Doppelhub-Luftpumpe mit Druckanzeige (Liquid Air V1): Mit der beiliegenden, schwarz-roten Doppelhub-Luftpumpe kannst du sowohl beim Hochziehen als auch beim Runterdrücken Luft in das Board pumpen. Wenn dies gegen Ende immer schwerer geht, kannst du den Stöpsel im Gehäuse herausdrehen und damit auf den weniger anstrengenden Einzelhub-Betrieb umstellen.
In diesem Modus arbeitet die Pumpe nur noch beim Runterdrücken des ergonomisch geformten Griffteils. Ab einem gewissen Schwellenwert zeigt das Manometer (Druckanzeige) den erreichten Druck an und du kannst den gewünschten Wert präzise einstellen. Diese Art der SUP Luftpumpen ist mittlerweile der Standard. Volumen: 2,2 Liter; maximaler Druck: 20 PSI. - Aqua Marina Blade Surf Leash (Sicherungsleine): Mit Hilfe der Klettverschluss-Manschette kannst du dich am Sprunggelenk mit dem Board verbinden, indem das andere Ende am freien D-Ring am Heck festgemacht wird. Bei einem Sturz ins Wasser bleibt das Board in deiner Nähe, das ist für deine Sicherheit sehr wichtig und kann auch einem Verlust vorbeugen.
Wie bei Surf Leashs üblich, ist die 5 mm starke Leine dieses Modells nicht spiralförmig, sondern immer auf voller Länge (8′ bzw. 244 cm). Dadurch besteht leider auch die Möglichkeit, dass dir die Leash ab und zu im Weg ist und man evtl. damit irgendwo hängenbleibt. Beliebte Coiled-Leashs (spiralförmige Sicherungsleinen) findest du alternativ auch hier.
FAQ
Fazit
SUP und Windsurfen zu kombinieren, verspricht viele Vorteile. Die Materialschlacht und der schwierige Transport beim klassischen Windsurfen könnten durch aufblasbaren Boards, die vom Stand Up Paddling kommen, abgelöst werden.
Wie man am Aqua Marina Blade sieht, werden durch die modernen Produktionstechniken bei Stand Up Paddling Boards heute schon extrem haltbare, reißfeste und widerstandsfähige Außenhüllen konstruiert.
Boards, wie dieses, die 18 PSI halten können, sind zudem extrem steif und lassen sich aufgeblasen kaum von harten Surfbrettern unterscheiden.
Sehr gut am Blade gefällt mir, dass es sich um ein Allround-Board handelt. Durch die Länge von 320 cm und die Breite von 84 cm hat man hier ein Exemplar, das von Hause aus vielseitig eingesetzt werden kann und sehr stabil im Wasser liegt. Es zeigt sich dadurch auch sehr tragfähig.
Kritikpunkte meinerseits sind da lediglich, dass kein Paddel im Lieferumfang dabei ist. Beim SUP Segel kann ich das hingegen sehr gut verstehen, denn da gibt es nicht nur bezüglich der Größe unterschiedlichste Varianten und Vorlieben.
Insgesamt ist das Aqua Marina Blade – jedenfalls aus meiner Sicht – ein echtes Multitalent zum mehr als fairen Preis.
Wer die beschriebenen Eigenschaften vereint in einem einzigen Board sucht, kann ganz sicher guten Gewissens zugreifen!
Erfahrungsberichte
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