Du bist viel mit deinem SUP unterwegs?
Dann weißt du, wie wichtig es ist, dein SUP Board richtig aufzurollen und einzupacken.
In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du dein aufblasbares SUP Board richtig aufrollst.
Lerne die besten Tipps und Tricks für das perfekte Einrollen und Einpacken deines SUP Boards.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Schritt 1: Finne abnehmen
- 2 Schritt 2: Board mit Ventil nach oben hinlegen
- 3 Schritt 3: Board trocknen lassen oder mit Handtuch grob abtrocknen und säubern
- 4 Schritt 4: Ventil öffnen
- 5 Schritt 5: Eventuell die restliche Luft mit der Pumpe im „Deflate-Modus“ abpumpen
- 6 Schritt 6: Board zum Ventil hin aufrollen
- 7 Schritt 7: SUP Board mit Gurt sichern
- 8 Schritt 8: SUP Board in den Rucksack legen
- 9 Schritt 9: Zubehör (Leash, Pumpe, Paddel etc.) erst zum Schluss einpacken
- 10 Fazit
Schritt 1: Finne abnehmen
Als Erstes solltest du das Board mit der Unterseite nach oben auf einen möglichst ebenen Untergrund ohne spitze und scharfe Gegenstände (Steine, Muscheln, Scherben etc.) legen.
Als Nächstes musst du alle abnehmbaren Finnen vom Board entfernen, damit es beim Einrollen des Boards weder zu Beschädigungen der Außenhülle noch der Finnen kommt.
In der Regel ist mindestens eine Finne abnehmbar, sollten es bei deinem Board mehrere sein, empfiehlt es sich alle zu demontieren.
Da es verschiedene Finnen-Systeme gibt, möchte ich dir hier einen kurzen Überblick über die meist verbauten Varianten geben:
Stecksystem (Slide-In-System)
Beim Stecksystem wird, wie der Name schon sagt, die Finne einfach in die Finnen-Box gesteckt und mit einem Stift bzw. Clip gesichert.
Dementsprechend musst du zum Abnehmen der Finne nur den Stift oder Clip entfernen und kannst dann die Finne aus der Schiene ziehen.
Sowohl beim Befestigen als auch beim Abnehmen der Finnen ist dieses System schnell und unkompliziert.
Das Stecksystem ist weit verbreitet und vor allem bei günstigen SUP Boards ziemlicher Standard.
US-Box-System
Im Vergleich zu den anderen Systemen ist das US-Box-System etwas komplexer in der Handhabung.
Zunächst musst du ein kleines Gewindeplättchen in der Schiene positionieren, an dem dann die eingeschobene Finne mit einer kleinen Schraube befestigt wird.
Achte darauf, dass du die Schraube wirklich fest eindrehst, damit sich die Verbindung nicht unterwegs lockert und du die Schraube im Wasser nicht verlierst.
Wenn du das mit der Hand nicht schaffst, nimm am besten etwas Werkzeug (kleine Zange oder Gabelschlüssel) zu Hilfe.
Zur Demontage musst du einfach die Schraube lösen und die Finne, sowie das Gewindeplättchen aus der Schiene nehmen. Befestige zum Transport am besten die kleinen Teile wieder an der Finne, damit nichts verloren geht.
Das US-Box-System ist ebenfalls weit verbreitet und altbewährt. Der Vorteil liegt in der großen Auswahl an Finnen-Modellen (Allround-, Touring-, Racing-Finnen etc.) zum Nachrüsten.
Je nach Länge der verbauten Schiene kannst du außerdem die genaue Position der Finne bei diesem System variieren und so die Laufeigenschaften des Boards zusätzlich verändern.
Click-Finnen-Systeme
Etwas neuer auf dem Markt sind die Click-Finnen-Systeme verschiedener SUP Hersteller. Vor allem bei eher hochpreisigen Boards werden die Click-Finnen sehr gerne eingesetzt. Es gibt verschiedene, teilweise patentierte, Mechanismen.
Grundsätzlich wird bei diesen Systemen aber immer die Finne mit einem Teil in die Schiene geschoben und dann durch Druck nach unten eingeklickt.
Zum Abnehmen musst du, je nach Ausführung, eine Entriegelung bestätigen und kannst dann die Finne ganz einfach aus dem Finnenkasten rausziehen. Bei anderen Varianten genügt aber auch schon ein ruckartiges Ziehen, um die Finne aus der Schiene auszuklicken.
Diese Systeme sind sehr komfortabel und du kannst die Finne in Sekundenschnelle anbringen bzw. abnehmen. Leider bist du aber meist bei der Auswahl von Ersatzfinnen auf das Angebot des Herstellers beschränkt.
Schritt 2: Board mit Ventil nach oben hinlegen
Nachdem du die Finne(n) entfernt hast, musst du jetzt das Board drehen, damit das Ventil nach oben zeigt und frei zugänglich ist.
Den Ventildeckel bzw. die Kappe kannst du jetzt schonmal abnehmen. Manchmal sammelt sich darunter etwas Wasser, welches jetzt abtrocknen kann oder im folgenden Schritt weggewischt wird.
Schritt 3: Board trocknen lassen oder mit Handtuch grob abtrocknen und säubern
Wenn du viel Zeit hast und das Wetter warm und sonnig ist, kannst du dein Board jetzt einfach trocknen lassen.
Vor allem die Standfläche (Deckpad) ist meist ziemlich nass und braucht einige Zeit um trocken zu werden.
Falls du es eilig hast, kannst du auch ein (altes) Handtuch, einen Lappen oder ein Mikrofasertuch benutzen, um dein Board von eventuellen Verschmutzungen (Algen, Sand etc.) zu befreien und grob abzutrocknen.
Für diesen Zweck solltest du am besten ein nicht mehr gebrauchtes Handtuch oder ein anderes, saugfähiges Stück Stoff aussuchen und zu deinem „SUP Tuch“ machen, damit du es nach deinen Touren immer griffbereit im Rucksack oder der Tasche dabeihast.
Je trockener dein SUP Board vor dem Verpacken ist, desto besser. Wenn du es aber doch mal sehr eilig hast, musst du das noch feuchte Board zu Hause unbedingt nochmal auspacken und richtig abtrocknen lassen, sonst bilden sich schnell unappetitliche und schwer zu entfernende Stockflecken (Schimmel).
Schritt 4: Ventil öffnen
Damit die Luft ungehindert aus dem Board entweichen kann, musst du jetzt das Ventil komplett öffnen.
In der Mitte des Ventils befindet sich ein Ventilstift, sobald du diesen drückst, entweicht die Luft schlagartig und mit hohem Druck.
Halte deshalb bitte dein Gesicht (vor allem deine Augen) und lose Gegenstände von dem Ventil fern.
Wenn du den Ventilstift beim Eindrücken im Uhrzeigersinn drehst, rastet der Stift ein und das Ventil bleibt dauerhaft geöffnet.
So kann ein großer Teil der Luft problemlos entweichen, ohne dass du etwas tun musst.
Ab hier gibt es auch eine passende Video-Anleitung:
Die Luft aus einem Board rauszulassen ist bis zu 130 Dezibel laut. Wem das zu laut ist, kann auf einen Silent air remover zurückgreifen.
Mit diesem sollte es nicht mehr zu einem lauten Knall kommen und er vereinfacht das Luftentlassen.
Schritt 5: Eventuell die restliche Luft mit der Pumpe im „Deflate-Modus“ abpumpen
Bei geöffnetem Ventil entweicht die Luft leider nicht vollständig. Wenn deine SUP Luftpumpe über einen „Deflate-Modus“ verfügt, kannst du mit ihr die im Board verbliebene Luft komplett abpumpen.
Ob deine Pumpe das kann, erkennst du an einem zweiten Anschluss mit Gewinde für den Pumpschlauch.
Diese Anschlüsse sind meist beschriftet, wähle zum Abpumpen den mit der Aufschrift „Deflate“ (teilweise auch mit Def. oder Out beschriftet).
Schritt 6: Board zum Ventil hin aufrollen
Wenn deine Pumpe keinen Modus zum Abpumpen der Luft hat, kannst du diesen Schritt aber auch gleich zusammen mit dem Aufrollen des Boards verbinden.
Wichtig ist, dass du dein Board zum Ventil hin aufrollst, damit das geöffnete Ventil frei bleibt.
Bei den meisten SUP Boards befindet sich das Ventil am Heck, dementsprechend fängst du bei diesen Modellen an der Boardspitze (Nose) mit dem Aufrollen an.
Wenn sich das Ventil an der Nose befindet, beginnst du am Heck. In seltenen Fällen ist das Ventil aber mittig bzw. seitlich angebracht, bei dieser Variante rollst du das Board einmal von der Nose beginnend und danach vom Heck her auf.
Um wirklich die komplette Luft herauszubekommen, kannst du dich immer wieder auf das Board setzen und somit den Druck erhöhen. Ein anderer Trick ist, die Pumpe (ohne Schlauch) auf das Board zu legen und es mit dieser aufzuwickeln. Das spart außerdem Platz in deinem SUP Rucksack.
Wenn die gesamte Luft aus dem Board ist, schließt du das Ventil, indem du den Ventilstift nochmals drückst und ihn gegen den Uhrzeigersinn drehst. Der Stift springt dann wieder nach oben und das Ventil ist dicht verschlossen.
Wichtig: Achte bitte beim Aufrollen darauf, dass du den Finnenkasten (Schiene für die Finne) nicht knickst, wenn dieser sich zu sehr verformt, hast du in Zukunft große Probleme beim Einführen der Finne…im schlimmsten Fall ist er sogar ganz defekt! Du kannst im Zweifelsfall auch das komplett entleerte Board mit geschlossenem Ventil nochmal ausbreiten und beim Finnenkasten mit dem Aufrollen beginnen.
Ein weiterer Tipp betrifft die fest verbauten kleinen Finnen. Auch diese solltest du nicht zu stark verbiegen oder knicken, damit sie ihre Form nicht verlieren. Allgemein solltest du sehr starke Knicke in der Außenhülle ebenfalls möglichst vermeiden, da sie dem Material auf Dauer nicht guttun!
Schritt 7: SUP Board mit Gurt sichern
Nachdem du das Board sauber aufgerollt hast, solltest du es nach Möglichkeit mit einem Gurt sichern, damit es sich beim Einpacken nicht wieder ausrollt.
Bei vielen SUP Boards gehört ein Gepäckgurt bereits zum Lieferumfang. Wenn bei deinem keiner dabei war, kannst du auch ein Stück Schnur etc. verwenden.
Vielleicht findest du bei dir zu Hause etwas Passendes für diesen Zweck, oder du kaufst dir für kleines Geld noch einen passenden Gurt dazu (z.B. einen Koffer-Gurt). Zur Not geht’s aber auch ganz ohne.
Schritt 8: SUP Board in den Rucksack legen
Bereite jetzt deinen SUP Rucksack oder deine Transporttasche vor, indem du ihn bzw. sie so weit wie möglich öffnest.
Manche Modelle lassen sich rundum öffnen, so dass du dein Board einfach nur drauflegen musst und den Rucksack dann mit dem Reißverschluss wieder um das Board schließen kannst.
Wenn dein Rucksack nur eine kleine Öffnung hat, ist der vorher beschriebene Gurt umso hilfreicher, damit du das Board problemlos verstauen kannst.
Je nach Hersteller verfügen die Rucksäcke und Taschen auch noch über zusätzliche Befestigungsbänder im Inneren, um das Board noch besser zu fixieren.
Diese solltest du nutzen, damit beim Tragen die Last nicht verrutscht oder bei jedem Schritt hin und her wackelt!
Schritt 9: Zubehör (Leash, Pumpe, Paddel etc.) erst zum Schluss einpacken
Um zu vermeiden, dass die Außenhülle an den Zubehörteilen Schaden nimmt, solltest du zuerst das Board in den Rucksack legen und erst danach das restliche Equipment so locker wie möglich in den Rucksack stecken.
Wenn dein SUP Rucksack zusätzliche Fächer hat, kannst du kleinere Teile wie z.B. die Leash (Sicherungsleine) oder die Finne separat darin aufbewahren. Seitliche Fächer sind sehr gut für den Transport der Paddel-Teile geeignet.
Fazit
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Ratgeber aufzeigen, wie du dein SUP Board nach der Benutzung wieder professionell verpacken kannst.
Wenn du die beschriebenen Schritte befolgst, ist das Aufrollen und Einpacken deines SUP Boards ziemlich unkompliziert. Mit der Zeit wirst du sowieso eine größere Routine im Umgang mit deinem Board entwickeln.
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp, falls du dein SUP Board längere Zeit nicht verwenden möchtest: Um die Außenhülle bei längerer Lagerung (z.B. über den Winter) möglichst zu schonen, solltest du dein Board nicht dauerhaft im gefalteten bzw. aufgerollten Zustand belassen.
Wenn du einen geeigneten Platz dafür hast, ist es am besten, wenn du dein Board ausgerollt oder im Optimalfall sogar leicht aufgepumpt lagerst.
Damit verhindert du, dass das Material an den Knickstellen auf Dauer beschädigt wird. Natürlich braucht so ein SUP Board ganz schön viel Platz. Vielleicht kannst du es aber oben auf einen Schrank oder ein Regal legen, ohne dass es dir im Weg ist.
Eventuell kannst du auch ein paar Haken in der Wand oder der Decke montieren und dein SUP Board daran aufhängen.
Hierfür kannst du z.B. Schnüre durch die D-Ringe oder die Trageschlaufen ziehen. Selbstverständlich gibt es im Fachhandel auch spezielle SUP Halterungen für diese Zwecke zu kaufen.
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