Grundsätzlich stehen dir 2 verschiedene Ausführungen an SUP Boards zur Verfügung, die vom Materialaufbau her kaum unterschiedlicher sein könnten und dennoch den gleichen Zweck erfüllen.
Es gibt auf dem Markt aufblasbare Modelle (sogenannte iSUPs) und Board aus festen Werkstoffen (sogenannte Hardboards).
Damit du einen guten Überblick über das Thema bekommst, habe ich diesen kleinen Ratgeber für dich geschrieben, in dem ich dir die wichtigsten Eigenschaften der beiden Typen detailliert erläutere und ihre Vor- und Nachteile miteinander vergleiche.
Die Wurzeln des modernen Stand up Paddlings, wie wir es kennen, liegen eindeutig im Surf-Bereich.
Die frühen SUP Pioniere waren durchweg begeisterte Surfer, die mit dem Stand up Paddling eine weitere, größtenteils wind- und wetterunabhängige Möglichkeit zur Nutzung ihrer Surfbretter für sich entdeckt haben.
Bereits vor Jahrzehnten nutzten hawaiianische Fischer die Surf-Boards als günstige, unkomplizierte und fast lautlose Fortbewegungsmittel zum Fischfang.
Dementsprechend waren die ersten SUP Boards durchweg aus soliden Materialien gefertigt (Hardboards). Erst mit zunehmender Beliebtheit und einem wachsenden Bekanntheitsgrad des SUP-Sports wurden aufblasbare Modelle entwickelt.
Die ersten mit Luft gefüllten Boards (iSUPs) konnten aber aufgrund des noch fehlenden Know-hows und der mangelnden Materialqualität nur schlecht mit den Hardboards konkurrieren und wurden zunächst in der Szene als „bessere Luftmatratzen“ belächelt.
Mit den Jahren hat sich in der Fertigung der aufblasbaren SUP Boards jedoch einiges getan.
Der mehrschichtige Aufbau der Außenhülle und die Entwicklung moderner Konstruktionstechniken sind dafür verantwortlich, dass die luftgefüllten Modelle immer besser wurden und heutzutage, zumindest in der breiten Masse, deutlich weiter verbreitet sind als die Varianten aus festen Werkstoffen. Im professionellen Bereich sind die Hardboards allerdings nach wie vor nicht wegzudenken.
Damit du in der Lage bist selbst zu entscheiden, welches Board am besten zu dir und deinen Ansprüchen passt, werde ich dir im folgenden Teil die beiden Typen genau vorstellen und dir die Vor- und Nachteile erklären.
Inhaltsverzeichnis
Aufblasbare SUP Boards (iSUPs)
Die aufblasbaren SUP Boards (auch inflatable SUP Boards genannt) sind mittlerweile sehr beliebt. Es gibt kaum ein Gewässer, auf dem man heutzutage nicht eines dieser unkomplizierten Exemplare sieht.
Die iSUPs sind in der Regel aus unterschiedlich vielen Schichten PVC gefertigt und werden, wie der Name schon sagt, erst vor Ort auf den entsprechenden Druck aufgepumpt.
Das ganze Equipment findet in einem großen Rucksack (teilweise auch mit Trolley-Funktion) bzw. einer Tasche Platz und kann relativ problemlos ans Wasser transportiert werden.
Mit einer modernen Doppelhub-Luftpumpe (meist im Lieferumfang enthalten) kannst du dein Board innerhalb weniger Minuten startklar machen und bist bereit für dein nächstes Abenteuer.
8 Vorteile von iSUPs
Die aufblasbaren SUP Boards überzeugen allgemein durch bequemes Handling und sind unkompliziert zu transportieren.
Für Paddler, die nicht sehr regelmäßig auf dem Wasser unterwegs sind, ist dieser Boardtyp schlichtweg sehr bequem und eröffnet trotzdem das gesamte Spektrum der SUP Nutzung.
Das komplette Set passt spielend in jeden Kofferraum, benötigt auch zu Hause wenig Platz und ist trotzdem in relativ kurzer Zeit einsatzbereit.
Da die Hersteller von SUP Boards über die letzten Jahre immer weiter an Verbesserungen von aufblasbaren SUP Boards gearbeitet haben, können iSUPs heutzutage sehr gut mit den Hardboards mithalten. Die besten aufblasbaren SUP Boards ansehen.
9 Nachteile von iSUPs
Das Ziel jedes aufblasbaren SUP Boards ist, möglichst nah an die Steifigkeit und Festigkeit eines Hardboards heranzukommen. Dementsprechend liegen die Schwächen der iSUPs, abgesehen von der Vorbereitungszeit am Wasser, hauptsächlich im Bereich der Laufeigenschaften.
Für die Gleitfreudigkeit des Boards und die Performance allgemein ist die Steifigkeit die absolut wichtigste Grundvoraussetzung.
Alle Vor- und Nachteile von iSUPs im Überblick
- meist deutlich preiswerter in der Anschaffung
- geringer Platzbedarf (auch zur Lagerung)
- problemloser Transport
- vielfältige Einsatzgebiete
- leichter als die meisten Hardboards
- niedrigeres Verletzungsrisiko
- relativ unempfindliche Oberfläche
- Equipment oft im Lieferumfang enthalten
- meist etwas niedrigere Traglast
- iSUPs müssen vor Ort noch aufgepumpt werden
- geringere Steifigkeit als Hardboards
- nicht so gut für große Wellen geeignet
- Performance (Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit etc.) im Vergleich nicht ganz so gut
- höhere Dicke, dadurch größere Angriffsfläche für Wind und Wasser
- abgerundete Kanten (weniger Führung im Wasser)
- geringere Langlebigkeit
- Schäden sind schlechter (bzw. aufwendiger) zu reparieren
Feste SUP Boards (Hardboards)
Im professionellen Bereich und bei sehr ambitionierten Paddlern sind Hardboards nach wie vor das Maß der Dinge.
Auch aus ästhetischer Sicht bevorzugen viele die Hardboards, die mit einer makellosen Oberfläche höchsten Ansprüchen genügen. Moderne Hardboards bestehen in der Regel aus vielen Schichten verschiedener sogenannter Verbund-Werkstoffe.
Der Kern ist in der Regel aus CNC gefrästem Schaumstoff gefertigt, darauf folgen meist mehrere Schichten aus Glasfaser- und/oder Carbon-Matten, welche mit Hilfe von Epoxy-Harz miteinander laminiert werden.
Es gibt aber auch Modelle bei denen noch mit edlen Holz-Furnieren gearbeitet wird. Abgeschlossen wird diese Konstruktion mit einer oder mehreren dünnen Schichten Klarlack.
Das Resultat dieser handwerklich anspruchsvollen Herstellung ist eine sehr glatte und dementsprechend gleitfreudige Oberfläche, die allerdings auch anfälliger gegenüber Beschädigungen ist.
10 Vorteile von Hardboards
Wenn es um die reine Performance (Laufeigenschaften) geht, haben die Boards aus soliden Werkstoffen immer noch klar die Nase vorn und können ohne Vorbereitung direkt eingesetzt werden.
Die enorm hohe Steifigkeit liegt in einem Bereich, der für aufblasbare SUP Boards nicht zu erreichen ist. Außerdem kann bei der Herstellung eines Hardboards die Shape (Kontur) beliebig variiert und auf den speziellen Einsatzzweck abgestimmt werden.
7 Nachteile von Hardboards
Einige Paddler schrecken vor der Anschaffung eines Hardboards vor allem deshalb zurück, weil die Modelle doch recht sperrig sind.
Der Platzbedarf eines Hardboards ist im Vergleich zu seinen aufblasbaren Geschwistern immens.
Der Weg ans Wasser ist ungleich komplizierter und der Transport ist eine Herausforderung, die du ohne spezielles Equipment (Dachträger, Transportwagen etc.) kaum bequem gestalten kannst.
Keine Frage ein Hardboard ist schön, die perfekt gearbeitete Oberfläche ist ein echter Augenschmaus, allerdings musst du auch sehr vorsichtig mit ihr umgehen.
Steiniger Untergrund oder unsachgemäßes Paddel-Handling haben schon so manche Macke im Hardboard hinterlassen.
Alle Vor- und Nachteile von Hardboards im Überblick
- kein Aufpumpen notwendig, sofort einsatzbereit
- maximale Steifigkeit
- bestmögliche Laufeigenschaften
- individuelle Kontur (Shape) möglich, je nach Einsatzgebiet
- abgesehen von der Oberfläche sehr robust, widerstandsfähig und langlebig
- praktisch jede Beschädigung kann repariert werden
- hohe Traglast
- geringere Dicke, liegt somit „satter“ im Wasser
- weniger Angriffsfläche für Wind und Wasser
- sehr gut für große Wellen geeignet
- umständlicher Transport
- komplizierteres Handling
- teilweise recht schwer
- höherer Platzbedarf zur Lagerung
- anfällige Oberfläche (Kratzer, Schrammen etc.)
- meist höherer Anschaffungspreis
- größeres Verletzungsrisiko durch die harte Oberfläche (Sturz)
Für wen sind iSUPs bzw. Hardboards geeignet?
Grundsätzlich hat natürlich jeder Paddler die freie Wahl zwischen den beiden Boardtypen. Meiner Meinung nach kommt es auf deine Ansprüche und auch auf dein Nutzungsprofil an.
Wenn deine absoluten Prioritäten die Spitzenleistung (Race bzw. Wettkämpfe) oder das Stand up Paddling in Gewässern mit großen Wellen ist und du keine Kompromisse in Sachen Laufeigenschaften eingehen willst, dann wirst du früher oder später über ein Hardboard nachdenken müssen.
Du solltest dir aber dann im Klaren sein, dass du viel Platz zur Lagerung und eine geeignete Transportmöglichkeit für dein Hardboard brauchst.
Des Weiteren solltest du bereits Erfahrungen im Handling eines SUP Boards haben, damit du schonend mit der relativ empfindlichen Oberfläche umgehen kannst. Hardboards sind in der Regel für sehr ambitionierte Paddler, die sehr häufig auf dem Wasser unterwegs sind, die richtige Wahl.
Wenn du einen unkomplizierten, soliden Begleiter für die abwechslungsreiche SUP Nutzung suchst, dann bist du sicherlich mit einem guten aufblasbaren SUP Board über Jahre hinweg gut versorgt.
Natürlich erreichen die iSUPs nicht die Performance-Werte eines Hardboards, aber über viele Weiterentwicklung (Materialaufbau etc.) ist die Steifigkeit der aufblasbaren Modelle mittlerweile ganz beachtlich. Es gibt bei den iSUPs ebenfalls eine enorm große Vielfalt an Boards für nahezu jedes Einsatzgebiet, vom Allround– über Touring– bis hin zum Racing-Board.
Als Anfänger kannst du mit den belastbaren und widerstandsfähigen iSUPs deine ersten Erfahrungen machen, ohne dabei Angst vor Fehlern zu haben, die dir das Material ruinieren.
Aufblasbare Boards sind wesentlich gutmütiger und sind deshalb auch für die ganze Familie gleichermaßen geeignet.
Für die meisten Hobby-Paddler, für die der abwechslungsreiche Einsatz des Boards im Vordergrund steht, sind iSUPs die beste Wahl. Hier findest du die aktuell besten aufblasbaren SUP Boards.
FAQ
Ja, auf jeden Fall. Die allermeisten Anfänger sind mit einem guten aufblasbaren SUP Boards bestens bedient. Aller Anfang ist schwer, deshalb kommt es bei Einsteigern am meisten darauf an, dass das Board kippstabil sowie widerstandsfähig ist und auch den ein oder anderen Fehler verzeiht.
Gerade bei den Allround iSUPs für Einsteiger gibt es eine schier unendliche Auswahl an geeigneten Modellen für jeden Geschmack und Geldbeutel.
Schau dich gerne mal bei unseren vielfältigen Board-Reviews um, wir von stand-up-paddling.org haben jede Menge Boards auf Herz und Nieren für dich getestet, damit du das passende Exemplar findest.
Ganz besonders möchte ich dir unsere SUP Board Bestenliste ans Herz legen. Denn in erster Linie solltest du bei der Auswahl deines SUP Boards auf Qualität achten und diese Modelle haben uns im Test am meisten überzeugt!
Leider nur bedingt. Zwar gibt es auch Hardboards mit Allround-Shape (Kontur), die aufgrund ihrer Breite ausreichend Kippstabilität für Einsteiger besitzen, dennoch würde ich dir in der Anfangszeit eher zu einem aufblasbaren SUP Board raten.
Ein wichtiger Grund hierfür ist die empfindliche Oberfläche der Hardboards. Es wäre sehr schade, wenn du durch Anfängerfehler im Handling und in der Paddeltechnik direkt Schäden verursachst.
Ein weiterer Faktor ist das Verletzungsrisiko. Als Anfänger bist du logischerweise wesentlich unsicherer als ein erfahrener Paddler und Stürze kommen häufig vor. Die Oberfläche eines Hardboards ist wirklich sehr hart und dementsprechend groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dich bei einem Sturz verletzt.
Wenn du als Anfänger aber unbedingt ein Hardboard möchtest, dann solltest du dir Modelle anschauen, deren Oberfläche etwas vor Beschädigungen geschützt ist. Beim Aztron Eclipse sind zum Beispiel die Oberseite und die Seitenflächen (Rails) mit weichem EVA beschichtet. Dieses Modell ist sehr gut für ambitionierte Beginner geeignet!
Die Unterschiede und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben liegen, in der Konstruktion und der Materialauswahl der SUP Boards.
Hardboards sind aus vielen soliden Schichten unterschiedlicher Werkstoffe und größtenteils von Hand gefertigt. Dementsprechend hoch ist die Steifigkeit der Boards, was sich wiederum in absolut tadellosen Laufeigenschaften niederschlägt.
Sie sind sofort einsatzbereit (ohne Aufpumpen), dafür aber auch nicht leicht zu handhaben und ihre Oberfläche ist anfällig für Beschädigungen (Kratzer, Schrammen etc.) iSUPs bestehen in erster Linie aus (teilweise mehreren Schichten) PVC und erreichen erst durch das Aufpumpen vor Ort ihre endgültige Form und Festigkeit.
Zwar sind moderne aufblasbare Boards auch sehr steif, erreichen aber trotzdem in diesem Punkt nicht ganz die Leistungsfähigkeit von Hardboards. In Sachen Gleitverhalten und Laufeigenschaften haben sie also im Vergleich zu den Hardboards kleine Nachteile.
Dafür sind sie im Handling unkompliziert, leicht zu transportieren und haben einen geringeren Platzbedarf. Außerdem ist die PVC-Oberfläche robust und deutlich weniger anfällig für Beschädigungen.
In der Regel sind die meisten iSUPs etwas günstiger in der Anschaffung als Hardboards.
Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel, denn es gibt durchaus sehr hochwertige aufblasbare SUP Boards von namhaften Herstellern, deren Preisniveau mindestens gleich hoch angesiedelt ist. Jedoch gibt es vor allem im günstigen Einsteiger-Bereich wesentlich mehr iSUPs zur Auswahl!
Fazit
Wie du siehst, hat jede Bauart ihre Vor- und Nachteile.
Welches Board das Beste für dich ist, kannst du letztlich nur selbst entscheiden. Wie immer musst du deine eigenen Prioritäten festlegen und dabei spielen natürlich auch deine Erwartungen, dein Nutzungsverhalten und deine individuellen Möglichkeiten eine große Rolle.
Die Entscheidung zwischen iSUP und Hardboard ist sicher keine leichte. Beide Boardtypen haben ihre Daseinsberechtigung. Wahrscheinlich ist genau das der Grund, warum die meisten sehr erfahrenen Stand up Paddler ohnehin verschiedenste Boards ihr Eigen nennen!
Ich hoffe sehr, dass ich dir mit diesem kleinen Ratgeber einen guten Überblick über das Thema geben konnte.
Solltest du noch weitere Fragen und Anregungen zum Thema haben, würde ich mich sehr freuen, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt. Ich werde immer versuchen dir möglichst schnell zu antworten!
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