Hat man sein bisheriges SUP Leben mit einem Neoprenanzug verbracht und steht nun vor der Entscheidung über das Jahr variabler aufgestellt zu sein, macht es Sinn über die Anschaffung eines Trockenanzugs nachzudenken.
Dabei stellt sich natürlich auch die grundlegende Frage, ob ein Drysuit auch atmungsaktiv ist. Achtung Spoiler als kurze Antwort: Ja, ein Trockenanzug ist atmungsaktiv. Aber es gibt noch mehr wissenswertes, das wir dir in diesem Artikel verraten.
Inhaltsverzeichnis
Atmungsaktiv – Unterschiede zwischen Trockenanzügen und Neoprenanzügen
Vergleicht man einen Trockenanzug mit einem Neoprenanzug, so kann man allgemein sagen, dass ein Drysuit atmungsaktiv und ein Wetsuit nicht atmungsaktiv ist.
Dies kennst du sicherlich, wenn du mit einem Wetsuit bei warmen Temperaturen in eine Session gehst und spätestens nach den ersten Paddelschlägen anfängst zu schwitzen.
Bei einem Drysuits ist der Vorteil, dass dieser grundsätzlich nicht warm ist. Man reguliert die Wärmeisolation mit den unterschiedlichen Lagen unter dem Trockenanzug.
Bei ganz warmen Temperaturen steigen wir natürlich alle auf Badeshorts und Lycra um, jedoch stehen solche Tage in keinem Verhältnis zum restlichen Jahr.
Bietet ein Drysuit absolute Trockenheit?
Damit man die Frage, ob ein Trockenanzug absolut trocken ist, richtig beantwortet, muss man hier zwischen zwei Faktor differenzieren.
Faktor „Wasser von außen“:
Da ein Trockenanzug ein einteiliger Anzug ist, der aus wasserdichtem Material besteht, ist der Name auch Programm.
Ein voll funktionsfähiger Drysuit schützt den Körper zu 100 % vor dem Wasser von außen. Die einzigen Körperstellen, die man zusätzlich vor Wasser bzw. Kälte schützen muss, sind der Kopf, die Hände und ggf. die Füße.
Faktor „Wasser von innen“:
Entscheidend für diesen Faktor sind hier natürlich sowohl Umgebungs- als auch Wassertemperatur. Da man durch die verschiedenen Lagen unter dem Anzug auch das Schwitzen innerhalb des Anzugs regulieren kann, ist dieser Faktor sehr individuell gestaltbar.
Durch die Variabilität des Drysuits kann man aber daher behaupten, dass auch das „Wasser von innen“ kein relevanter Faktor ist.
Eine besondere Situation ist natürlich der Hochsommer, wo der Trockenanzug zu warm werden kann.
Da es ab einer gewissen Temperatur sowieso Sinn macht, auf ein Lycra und die Badeshorts umzusteigen, kann man diesen Aspekt an dieser Stelle auch vernachlässigen.
Atmungsaktive Trockenanzüge: Eine Frage des Materials
Genau wie die große Auswahl an Trockenanzügen gibt es auf dem Markt auch viele verschiedene Materialien.
Die Grundstruktur von Trockenanzügen im SUP Bereich ist so aufgebaut, dass der Anzug aus mehreren elastischen Lagen besteht. Diese mehrlagige Struktur bildet eine atmungsaktive Membran, die die wind- und wasserdichte Eigenschaft bildet.
Ergänzend dazu besitzen die Trockenanzüge einen wasserdichten Reißverschluss und Latex- bzw. Neoprenmanschetten.
Die Wahl, ob man Latex- oder Neoprenmanschetten nimmt, ist individuell zu treffen. Allerdings ist es von unserer Seite ratsam, und auch im Markt üblich, auf die Latexmanschetten zurückzugreifen.
Der Vorteil daran ist, dass man dadurch eine komplette Wind- und Wasserdichtigkeit gewährleistet. Eine Neoprenmanschette am Hals würde beispielsweise dazu führen, dass man unter dieser schwitzt bzw. immer einen leicht feuchten Halsbereich hätte.
Um das Gesamtbild abzurunden und wie bereits vorher erwähnt, solltest du darauf achten, dass du als Unterziehmaterial Polyesterkleidung verwendest. Der Vorteil ist hier, dass das Gewebe keine Feuchtigkeit aufnimmt bzw. die Feuchtigkeit durch das Gewebe transpirieren lässt. Die Feuchtigkeit sammelt sich also zwischen der Unterziehkleidung und dem Trockenanzug und nicht direkt auf deiner Haut.
Was ist bei der Unterbekleidung zu beachten?
Grundsätzlich solltest du darauf achten, dass du als Unterbekleidung die sogenannte Funktionswäsche bzw. -kleidung verwendest. Diese hat den Vorteil, dass sie aus Polyester besteht und so die Feuchtigkeit von deinem Körper wegtransportiert.
Damit du eine richtige Wahl bei deiner Unterbekleidung triffst, gibt es zwei Varianten. Die erste Variante ist, dass du deine Skiunterwäsche verwendest. An kälteren Tagen kannst du diese mit einem Polyester Fleece kombinieren.
Eine zweite Variante ist, dass du einen Overall unter deinem Drysuit trägst. In vielen Fällen kann dieser Overall direkt bei dem Hersteller deines Trockenanzugs gekauft werden.
Du kannst bei der Auswahl des Overalls verschiedene Ausführungen bzw. Wärmegrade wählen, damit du für deine individuellen Bedürfnisse immer ideal gekleidet bist.
Mit einem Trockenanzug weniger schwitzen: So geht’s
Wie bereits oben erwähnt, ist ein Drysuit in seiner alleinigen Funktion nicht warm.
Da wir die Wärme innerhalb des Anzugs mit Schichten der Unterbekleidung regulieren, ist es folglich einfacher ein Setup ohne Schwitzen zu finden als bei einem Neoprenanzug.
Wenn wir nun auch die andere Richtung betrachten und uns die kalte Jahreszeit anschauen, so ist der Drysuit auch hier der Gewinner der beiden Anzüge.
Durch den Aspekt der variablen Unterziehmöglichkeiten aus Polyester können wir den Kälteschutz so variieren, dass wir einerseits immer ideal vor Kälte geschützt sind und andererseits keine übermäßige Wärmeisolation haben.
Dies verhindert, dass wir beim Paddeln zu schwitzen anfangen und wir vermeiden so den Abkühlungseffekt.
Würde man Kleidung aus Baumwolle verwenden, so würde dies den Körperschweiß aufsaugen und diese Feuchtigkeit nicht vom Körper wegtransportieren.
Dies würde dazu führen, dass wir nach dem Schwitzen frieren und so der Spaß bei der SUP Session verloren geht.
Ein kleiner Tipp von uns:
Wärme dich vor der SUP Session entweder ohne Trockenanzug auf oder schließe den Reißverschluss erst, nachdem du ein kleines Warm-up absolviert hast. So verhinderst du, dass du bereits verschwitzt auf dein SUP Board steigst.
Fazit
Zusammenfassend kann man also festhalten, dass ein Trockenanzug durch seine variablen und atmungsaktiven Eigenschaften eine tolle Lösung für das gesamte Jahr darstellt.
Dadurch, dass man die Wärmeisolation individuell regulieren kann, entpuppt sich ein Drysuit als eine perfekte Gesamtlösung.
Sofern du dabei einige Dinge beachtest, steht einer schönen Zeit auf dem Wasser nichts im Wege.
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