Neben der elementaren Entscheidung, welches SUP Board wir uns kaufen (SUP Board Test), um damit eine schöne Zeit auf dem Wasser zu verbringen, schauen wir irgendwann der Realität ins Auge: Wir können leider nicht ganzjährig in Badeshorts und Lycra unserem Sport nachgehen.
Dementsprechend stellt sich früher oder später die Frage nach der richtigen Ausrüstung am Körper.
Wenn wir nicht schon durch andere Sportarten oder durch unsere Freunde bzw. Familie damit versorgt sind, kommt damit auch eine schwere Frage auf uns zu: Sollen wir uns einen Neoprenanzug oder Trockenanzug kaufen?
Welcher Anzug erfüllt die Anforderungen beim SUP und wann macht es Sinn einen solchen zu kaufen?
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Drysuit/Trockenanzug?
Bevor man eine Kaufentscheidung treffen kann, muss man zunächst natürlich wissen, was ein Drysuit bzw. Trockenanzug denn überhaupt ist.
Ein Trockenanzug ist ein einteiliger Anzug, der aus wasserdichtem Material besteht.
Der Anzug macht seinem Namen alle Ehre und trägt seinen essenziellen Vorteil mit im eigenen Namen: Wenn man einen voll funktionsfähigen Drysuit trägt, kann man davon ausgehen, dass man am Körper komplett trocken bleibt.
Die einzigen Körperstellen, die man zusätzlich vor Wasser bzw. Kälte schützen muss, sind der Kopf, die Hände und ggf. die Füße.
Unsere Trockenanzug-Empfehlungen:
Was ist ein Wetsuit/Neoprenanzug?
Ein Wetsuit bzw. Neoprenanzug besteht, wie der Name bereits vermuten wird, aus verschiedenen Neopren Materialien.
Es gibt hier verschiedene Ausführungen (z.B. kurze Arme, kurze Beine, Zweiteiler), jedoch ist die am weitesten verbreite Variante der Einteiler.
Dabei sind wie beim Trockenanzug die Füße, die Hände und der Kopf nicht vom Anzug geschützt.
Wie die englische Bezeichnung Wetsuit schon beinhaltet, trägt man diesen Anzug meist bei Sportarten, wo man davon ausgeht, dass man im Wasser landet bzw. sich im kalten oder warmen Nass aufhält.
Trockenanzug oder Neoprenanzug: Die Unterschiede im Vergleich
In Bezug auf den Kälteschutz und dem daraus resultierenden Einsatzgebiet gibt es zwischen den beiden Anzugarten deutliche Unterschiede.
Der Neoprenanzug bzw. Wetsuit verhindert lediglich den direkten Wasseraustausch zwischen dem Körper und dem Gewässer, auf dem man gerade eine SUP Session macht.
Hier fungiert das Wasser, welches sich zwischen dem Körper und dem Neoprenanzug befindet, als ein zusätzlicher Kälteschutz. Variieren kann man diesen Schutz mit der Dicke des Neoprenanzugs.
Der Kälteschutz eines Trockenanzugs bzw. Drysuits kann mit den unterschiedlichen Lagen unter dem eigentlichen Anzug reguliert werden.
Wenn wir beispielsweise eine kalte Jahreszeit haben, kann man einfach eine Lage mehr unter dem Anzug tragen und erhöht somit die Wärmeisolierung am Körper.
Damit du einen Überblick über die Unterschiede in einem direkten Vergleich siehst, betrachten wir zwei Szenarien. In diesen zwei Szenarien unterscheiden wir zwischen drei verschiedenen Situationen. Die unterschiedlichen Situationen sind: Paddeln auf dem SUP, Sturz ins Wasser und der Situation nach dem Sturz ins Wasser.
Szenario A: Wir entscheiden uns an einem milden und trockenen Tag für eine SUP Session (Luft: 17 °C / Wasser: 13 °C)
Paddeln auf dem SUP:
- Drysuit: Wir können die Wärmeisolierung individuell regulieren, indem wir durch atmungsaktives Material das Schwitzen verhindern
- Wetsuit: Da das Material aus Neopren nicht atmungsaktiv ist, schwitzt man am Körper
Sturz ins Wasser:
- Drysuit: Aufgrund der Manschetten am Hals und an den Handgelenken, tritt kein Wasser in den Anzug ein und der Körper bzw. Kleidung bleibt somit trocken
- Wetsuit: Das Wasser gelangt durch das Neopren an den Körper
Nach dem Sturz ins Wasser:
- Drysuit: Der Körper bzw. die Kleidung unter dem Drysuit ist trocken. Es entsteht somit kein Wärmeverlust
- Wetsuit: Durch den lediglich temporären Wasserkontakt ist die Wärmefunktion des Wetsuits nur von kurzer Dauer. Der Verlust der Wärmeisolation wird durch den Wind und den nassen Neopren weiter verstärkt
Szenario B: Wir entscheiden uns an einem kalten und trockenen Tag für eine SUP Session (Luft: 6 °C / Wasser: 3 °C)
Paddeln auf dem SUP:
- Drysuit: Wir können die Wärmeisolierung individuell regulieren, indem wir mehrere Lagen an atmungsaktives Material unter dem Drysuit anziehen
- Wetsuit: Da dass wir bei tiefen Temperaturen einen dickeren Neoprenanzug wählen, wird die Bewegungsfreiheit eingeschränkt
Sturz ins Wasser:
- Drysuit: Aufgrund der Manschetten am Hals und an den Handgelenken, tritt kein Wasser in den Anzug ein und der Körper bzw. Kleidung bleibt somit trocken. Man spürt lediglich kurz die Kälte des Wassers.
- Wetsuit: Das Wasser gelangt durch das Neopren an den Körper und man spürt das kalte Wasser
Nach dem Sturz ins Wasser:
- Drysuit: Der Körper bzw. die Kleidung unter dem Drysuit ist trocken. Es entsteht somit kein Wärmeverlust
- Wetsuit: Durch den lediglich temporären Wasserkontakt ist die Wärmefunktion des Wetsuits nur von kurzer Dauer. Der Verlust der Wärmeisolation wird durch den Wind und den nassen Neopren weiter verstärkt
Eine weitere Kategorie im Vergleich ist das Ausziehen des jeweiligen Anzugs:
- Drysuit: Man öffnet den Reißverschluss und kann den Anzug entspannt ausziehen
- Wetsuit: Das Ausziehen ist essenziell mühsamer, da der Wetsuit entweder durch Körperfeuchtigkeit oder durch Wasser nass ist
Trockenanzug oder Neoprenanzug für SUP?
Wenn man diese beiden Anzugarten vergleicht, zeigt sich, dass der Trockenanzug auf das Jahr betrachtet, ein flexibles Allroundtalent ist.
Man kann die Wärmeisolation individuell steuern und besitzt mit einem Drysuit sowohl im Sommer als auch im kalten Winter eine ideale Lösung.
Natürlich spielen auch immer die Anschaffungskosten eine wichtige Rolle. Der Trockenanzug ist im Vergleich zum Neoprenanzug im ersten Moment teurer.
Setzt man jedoch den Kaufpreis in Relation zum Einsatzbereich und der Variabilität, so zeigen sich hier die signifikanten Vorteile eines Drysuits.
Die besten Trockenanzüge für alle Einsatzgebiete ansehen.
Fazit
Für einen durchschnittlichen SUP’ler ist ein Trockenanzug eine ideale Variante, um über das Jahr einen guten Anzug beim Paddeln zu haben.
Die wahren Stärken und der essenzielle Unterschied zum Neoprenanzug zeigen sich besonders in der kalten Zeit zwischen Oktober bis Anfang Mai, da hier ein Wetsuit zu kalt werden kann.
Natürlich hängt dies auch von individuellen Spots und dem persönlichen Wärmeempfinden ab, jedoch ist der durchschnittliche SUP’ler nicht in der Welle vor Hawaii anzutreffen, sondern in heimischen Gewässern.
Durch die Variabilität des Drysuits deckt man daher das ganze Jahr ab und kann somit Saison um mehrere Wochen verlängern, wenn nicht sogar komplett durch Paddeln.
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