Lars Ermisch von Kolula Interview
Hast du schon mal darüber nachgedacht, ein SUP Board per App auszuleihen?
In unserem exklusiven Interview mit Lars Kolula, dem Gründer von Kolula, erfährst du alles über das innovative System, das SUP-Verleih schnell und unkompliziert macht.
Finde heraus, wie die vollautomatischen SUP-Vermietstationen funktionieren, welches Equipment du erwarten kannst und für wen dieses Angebot interessant ist.
Lass dich von dieser zukunftsweisenden Idee im SUP-Bereich begeistern!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Bitte stell dich doch unseren Lesern kurz vor.
- 2 Wie seid ihr auf die Idee von kolula gekommen?
- 3 Wann und wo entstand die erste SUP-Verleihstation?
- 4 Das System, um von kolula ein SUP über das System auszuleihen, läuft komplett automatisiert über eine SUP App. Wie genau geht eine Buchung vonstatten?
- 5 Und wie sieht eine vollautomatische SUP-Vermietstation von euch aus?
- 6 Welches Equipment kann ich an den Stationen von kolula SUP erwarten?
- 7 Ist der Verleih auch für blutige Anfänger geeignet?
- 8 Was passiert eigentlich, wenn ich nach dem Öffnen des Schließfaches einen Mangel am Material wie zum Beispiel Beschädigungen oder zu wenig Luft im Board feststellen sollte?
- 9 Für welche Anbieter ist das Verleihsystem von kolula interessant?
- 10 Welche Auswirkungen hatte und hat Corona für euch?
Bitte stell dich doch unseren Lesern kurz vor.
Ich bin Lars Ermisch und bin als Nordsee-Insulaner schon von klein auf sehr wasseraffin.
Nach meinem Sportwissenschafts-Studium in Köln habe ich längere Zeit in Australien gelebt und dort auch im Bereich Wassersport gearbeitet.
Mit meiner Rückkehr 2014 nach Deutschland war ich zwei Jahre lang für das Brand Management für Europa von JP Australia für Europa verantwortlich und habe so dann auch meinen heutigen Geschäftspartner Steven Bredow kennengelernt.
Nachdem ich bei JP aufgehört habe, kam die Idee auf, vollautomatische SUP-Vermietstationen gemeinsam zu realisieren.
Steven war schon damals ein sehr erfolgreicher deutscher Kanu- und SUP-Athlet auf dem Flachwasser und auch Teamfahrer von JP Australia.
Zudem hatte er vor der Gründung von kolula ein Unternehmen für Vermietung von Eventflößen und hat daher auch den Background im Tourismus und Bootsvermietung mitgebracht.
Wie seid ihr auf die Idee von kolula gekommen?
Unser Firmenname kolula kommt aus Südafrika und bedeutet – wie schon erwähnt – „einfacher“. Und genau darum geht es auch: Wir wollten den Zugang zum SUP-Verleih für alle Kunden bequem und unkompliziert ermöglichen.
Der ursprüngliche Ansatz kam von Stevie, der vor einigen Jahren in Florida in einem Kanu-Trainingslager ein Kanu über ein Zahlenschloss vom Ranger mieten konnte.
Das fanden wir beide ziemlich genial und so haben wir darüber nachgedacht, mit dieser Grundidee die SUP-Vermietung, die in Deutschland ja auch schon Trend war und weiterhin boomen wird auf ein Level zu hieven, das zeitgemäß ist.
Man kann ja mittlerweile alles Mögliche wie Autos oder Roller per Handy mieten, Sharing Economy ist in aller Welt ein großer Trend, warum also nicht auch beim Stand Up Paddeln?
Unser Ansatz war, einfach unseren Background aus dem Wassersport bzw.
SUP mit der Idee von Sharing Economy zu kombinieren. Doch es war ein langer Prozess von der ursprünglichen Idee bis zum jetzigen serienreifen Produkt.
Wann und wo entstand die erste SUP-Verleihstation?
Kolula haben wir Ende 2017 gegründet und der erste Prototyp war Ende Sommer 2018 fertig.
Mit dem sind wir dann – nach nochmaliger Überarbeitung – im Sommer 2019 in und um Potsdam mit sieben Stationen an den Start gegangen sind. Die meisten Stationen gibt es nach wie vor im Raum Berlin und Brandenburg.
Die Nachfrage an diesen Standorten ist dort noch größer, weil wir hier gestartet haben und dort auch schon quasi ein Jahr länger vorhanden sind. Wir sind dabei weitere Stationen deutschlandweit aufzustellen und das läuft jetzt gerade auch richtig gut an.
Das System, um von kolula ein SUP über das System auszuleihen, läuft komplett automatisiert über eine SUP App. Wie genau geht eine Buchung vonstatten?
Wie schon gesagt: einfach! (lacht). Du kannst dir über unsere Website die verschiedenen Standorte ansehen und einen davon auswählen.
Du brauchst für die Buchung keine App und es ist auch keine Registrierung nötig.
Wähle eine Mietstation in deiner Nähe aus, gib deine Wunschzeit ein und buche dein Board für diese Zeit bequem online, kontakt- und bargeldlos.
Der besondere Clou unserer Vermietstationen ist das Schließsystem, das wir entwickelt haben.
Zur gewünschten und gebuchten Mietzeit öffnet sich dein persönliches Schließfach (bereits 15 Minuten vor der gebuchten Zeit) wie von Zauberhand und du kannst dein gemietetes Stand Up Paddle Equipment entnehmen und – ja! einfach – drauf los paddeln.
Und wie sieht eine vollautomatische SUP-Vermietstation von euch aus?
Also die Station ist vor allem vom Innenleben her sehr aufwändig gestaltet. Dafür haben die Produktdesigner sogar einen Designpreis gewonnen.
Die Station erfüllt viele Ansprüche, denn wir wollten nicht einfach einen 20-Fuß-Seecontainer mit Holzverkleidung, der dann auch noch wahnsinnig viel wiegt und viele Anforderungen nicht erfüllte.
Wir hatten eine sehr lange Liste, was die Station zu erfüllen hat: effektive Ausnutzung des vorhandenen Platzes, auf geringen Raum möglichst viele Boards unterzubringen, mit dem PKW-Trailer transportierbar und einfach von der Logistik her handelbar und trotzdem schön.
Das war schon eine ganz schöne Herausforderung.
Welches Equipment kann ich an den Stationen von kolula SUP erwarten?
Insgesamt stehen 12 Boards pro Station zum Verleih zur Verfügung.
Bei der Materialwahl sind wir sehr darauf bedacht, Premium-Equipment anzubieten, um uns da auch von den klassischen Stationen zu unterscheiden, die oft einen sehr bunten Mix und auch teilweise alte Boards vermieten.
Unsere Kunden sollen im Voraus wissen, was sie an unseren Stationen erwartet.
In diesem Jahr arbeiten wir mit Red Paddel Co. zusammen, einer der größten und weltweit bekanntesten Marken im Bereich Inflatable SUPs.
Wir haben aktuell ausschließlich Tourenbretter, vor allem 12.6 Sport von Red Paddle und in einigen Stationen auch das 11.3 Sport.
Wir haben bewusst Touringboards und nicht Allrounder-Boards gewählt, weil unserer Meinung und Erfahrung nach zwar die Breite des Boards wichtig ist, aber auch dass das Board gut handlebar ist.
Der Spaßfaktor sinkt einfach, wenn man auf einem zu kleinen oder zu dünnen Board anfängt oder gar eine Tour paddeln möchte.
Unsere Boards eignen sich wahnsinnig gut für eine Tour, sind aber trotzdem breit und stabil genug für jeden Anfänger. Auch SUP-Yoga funktioniert auf unseren Brettern einwandfrei.
Zudem findest du in deinem persönlichen Schließfach ein verstellbares Paddel aus dem mittleren Preissegment, eine Leash sowie einen wasserfesten Packsack.
Du kannst zwar auch einiges in das Schließfach packen, aber – und das sei hier bitte nochmal erwähnt – NICHT dein Handy! Denn das ist ja der Schlüssel für dein persönliches Schließfach 😉
Ist der Verleih auch für blutige Anfänger geeignet?
Aus unserer Sicht ist das Stand Up Paddeln sehr leicht erlernbar, doch je nach Standort ist natürlich eine gewisse Einweisung nötig.
Wenn jemand sehr unsicher oder älter ist, der ist wahrscheinlich erst einmal in einem SUP-Anfängerkurs besser aufgehoben.
Wir informieren unsere Kunden auf unserer Homepage über Paddel- und Sicherheitstipps und geben auch kurze Einweisungen per Video.
Mit jeder Buchung erhält man per Mail die Buchungsbestätigung, in der zusätzliche Informationen und Tipps zu finden sind. An vielen Stationen arbeiten wir aber auch mit Instruktoren zusammen, die mit unserem Material Kurse anbieten.
Das Schöne und der Vorteil an unseren Stationen sind natürlich die Verfügbarkeit, die Flexibilität und das Selbstorganisierte.
Das ist sehr entspannt für alle, die vorab schon mal einen Kurs gemacht haben. Aber auch Neulinge, die einfach mal das stehende Paddeln ausprobieren wollen, schätzen diese Flexibilität des Systems.
Wer dann auf eigene Faust nicht zurechtkommt, kann ja immer noch einen Kurs belegen.
Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zu den klassischen SUP-Schulen, sondern wir bieten vielmehr allen Schulen und Instruktoren die Möglichkeit, mit uns zusammenzuarbeiten und unsere Stationen und unser Material für Touren und Kurse zu nutzen. Wir sind da für alle möglichen Kooperationen offen.
Was passiert eigentlich, wenn ich nach dem Öffnen des Schließfaches einen Mangel am Material wie zum Beispiel Beschädigungen oder zu wenig Luft im Board feststellen sollte?
Grundsätzlich hast du bei uns ähnlich wie bei anderen Sharing-Anbietern die Möglichkeit Schäden oder Probleme zu melden.
Diese Meldungen landen dann direkt bei uns. Das heißt, wenn also ein Kunde angibt, dass irgendetwas kaputt ist oder das Board stark verschmutzt sein sollte, dann kriegen wir diese Info direkt.
Und falls es dann ein Mangel sein sollte wie zum Beispiel, dass die Leash fehlt oder sich das Paddel nicht mehr verstellen lässt, wird das Fach gesperrt und Personal von uns zum Standort geschickt, das sich vor Ort kümmert.
Danach wird das Fach wieder freigegeben. Solche Mängel kommen allerdings äußerst selten vor.
Für welche Anbieter ist das Verleihsystem von kolula interessant?
In erster Linie ist unser Angebot für Hotels, Campingplätze und Gastronomie oder Gewerbe mit Wasserzugang spannend, die gerne SUPs anbieten möchten. Für einige ist eine klassische Station vor Ort keine Option da diese, um wirtschaftlich gut zu funktionieren, eine gewisse Größe haben muss.
Viele finden einfach die Idee total schön, dass ein kleiner, aufgeräumter, optisch schöner Container auf ihrem Grundstück steht und so den Kunden dieses Zusatzangebot ermöglicht werden kann, ohne sich darum kümmern zu müssen.
Bei Anfragen bewerten wir erst einmal das Potenzial des Standorts und dann findet eine Art Serviceaustausch statt. Wir stellen die Station samt Material bei dem Standortpartner auf und dieser stellt uns kostenlos den Standort zur Verfügung.
Das ist das klassische Modell, wie wir an den meisten Standorten auch arbeiten. Die Stationen können aber auch gekauft werden. Wer Interesse hat, kann einfach über unsere Website mit uns Kontakt aufnehmen, dann können wir die unterschiedlichen Möglichkeiten besprechen.
Welche Auswirkungen hatte und hat Corona für euch?
Für uns sind die Auswirkungen von Corona sowohl positiv als auch negativ. Ungünstig war natürlich für uns, dass die Saison später gestartet hat und lange auch gar nicht klar war, wie und ob diese starten wird.
Teilweise sind uns dann auch Kooperationspartner, mit denen wir im Vorjahr schon verhandelt hatten, aufgrund der Unsicherheiten abgesprungen. Das hat uns anfangs schon etwas ausgebremst.
Als es dann mit den Lockerungen losging und die Leute auch ein unglaubliches Verlangen verspürten, einfach rauszugehen und aktiv zu sein, hat uns das dann doch ganz schön gepusht.
Wir hatten ja bereits die optimale Lösung für diese besondere Zeit schon parat: personalfrei, bargeldlos und kontaktlos! Jetzt haben wir tatsächlich unglaublich viele Anfragen, was bereits dazu geführt hat, dass wir Gespräche auf 2021 legen müssen und wir so deutlich nachlegen können.
Der Trend ist auf jeden Fall da, die Nachfrage groß und auch die Medien sind auf uns aufmerksam geworden. Und trotz des wechselhaften Wetters ist es für uns kein schlechter Sommer. Wir sehen auf jeden Fall sehr optimistisch in die Zukunft!
Danke für das Interview!
Mehr Informationen und die Buchung findest du unter https://www.kolula.com
Keine Kommentare vorhanden