Das SUP hat mittlerweile große Beliebtheit erlangt und das Interesse an tiefergehendem Wissen über das Sportgerät und das optimale Material wächst stetig an. Seit 2016 veröffentlichen wir auf diesem Blog regelmäßig neue Artikel zum Thema SUP.
SUPs, Zubehör, Touren, Material und Technik werden hier speziell für dich getestet. So gibt es bereits einen ausführlichen SUP Paddel Test sowie einen Test zu SUP Carbon Paddeln. In diesem Artikel wollen wir die wichtigsten SUP Paddelschläge genauer unter die Lupe nehmen.
Inhaltsverzeichnis
Das SUP Paddel richtig einstellen
Die richtige Paddellänge hängt von der Körpergröße, dem verwendeten SUP und dem Zweck der Fahrt ab. Bei der richtigen Einstellung des Paddels ist es entscheidend, dass das Paddel nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang ist.
In den meisten Fällen können Anfänger die folgende Methode nutzen, um die passende Länge des Paddels einzustellen. Wenn das Paddel vor dir auf dem Boden steht, dann legst du eine Hand locker oben auf dem Griff und der Ellbogen ist dabei leicht angewinkelt. Die Faustformel für Rechen-Fans lautet: Körpergröße in cm +15 cm bis 22,5 cm.
Diese Länge sollte in den meisten Fällen zum richtigen Starten ausreichen. Wer mehr darüber erfahren möchte, wie man das Paddel richtig einstellt, kann gerne den ausführlichen Artikel zum Thema SUP Paddel einstellen lesen.
Die 3 wichtigsten Phasen des Paddelschlags
Die meisten SUP Paddler kennen 3 Phasen des Paddelschlags. Wichtig für alle Phasen des Paddelschlags ist ein stabiler Stand in der Mitte des Boards. Dazu sollte das Paddel mehr als schulterbreit mit ausgestreckten Armen gehalten werden, sodass ein Kräfte-Dreieck entsteht. Der Zugarm ist der Arm auf der Seite, die gepaddelt wird, der Druckarm ist der gegenüberliegende Arm.
Beim Paddelzug sollten beide Arme möglichst durchgestreckt sein (Kräfte-Dreieck), bis das Paddel aus dem Wasser geholt werden soll, dann müsst ihr den Zugarm leicht abknicken. Man spricht zwar immer vom Paddelschlag, aber eigentlich zieht man das Board mit dem Paddel durchs Wasser.
Ablauf der 3 Paddelschlagphasen:
1. Paddeleintauchphase: Catch
In der Catch Phase wird das ganze Paddelblatt weit vorne neben der Nose (Boardspitze) ins Wasser getaucht. Idealerweise befindet sich deine Druckhand direkt parallel über deiner Zughand und über der Boardkante. Wenn möglich, ist das Paddel dabei senkrecht in einer Linie mit den beiden Händen. Sobald das gesamte Paddelblatt bis zum Beginn des Paddelschafts eingetaucht ist, beginnt die Powerphase (nicht vorher).
2. Paddelzugphase: Powerphase
Ist das gesamte Paddelblatt im Wasser versenkt, startet die Zugphase. Dabei wird das Paddel mit dem Zugarm (der untere Arm) zu den Füßen gezogen. Die Körperspannung zu halten ist hier sehr wichtig. Stell dir vor, dass du deinen Körper zum Paddel hinziehst, bis das Paddelblatt an deinen Füßen angekommen ist.
3. Paddelrückholphase: Recovery
An den Füßen angelangt, wird das Paddel nach oben aus dem Wasser gezogen. Hände und Arme können jetzt entspannen. Das Paddel wird über dem Wasser nach vorne geführt und du setzt zum nächsten Paddelschlag an.
Die 2 zusätzlichen Phasen des Paddelschlags
Profis und Fortgeschrittene, sowie Racepaddler kennen zwei zusätzliche Phasen des Paddelschlags. Zu Beginn ist es für die meisten Paddler zu viel, darum beginnt man bei Einsteigern mit den 3 Phasen des Paddelschlags. Im Laufe der Zeit steigert sich das Gespür für den rhythmischen Ablauf der Paddelzüge.
Wer Interesse daran hat, diese Züge weiter zu verfeinern oder seine Technik professionell aufbauen möchte, macht Bekanntschaft mit Entry und Exit. Diese beiden Phasen sind eine Erweiterung der 3 Grundphasen und werden zu Beginn und am Ende eingefügt. Somit ergibt sich eine neue Reihenfolge im Ablauf der Paddelphasen.
Beim 5-Phasen Modell sieht der Ablauf so aus: 1. Paddel einsetzen: Entry, 2. Paddel versenken: Catch, 3. Paddel ziehen: Power, 4. Paddel aus dem Wasser heben: Exit, 5. Paddelrückholphase: Recovery
Bisher noch nicht beschrieben haben wir die Entry-Phase und die Exit-Phase. Die anderen 3 Phasen laufen genauso ab, wie oben beschrieben. Das Ziel dieser beiden Erweiterungen ist es, den Paddelschlag so reibungslos und kraftsparend wie möglich auszuführen.
1. Erweiterungsphase: Paddel einsetzen: Entry
Noch vor der Paddeleintauchphase soll das Paddel effizient an der Wasseroberfläche vollständig eingesetzt werden, sodass es komplett im Wasser untertaucht. Dafür wird das Paddelblatt mit gestreckten Armen vorwärts und schräg nach unten ins Wasser eingestochen, ohne eine zusätzliche Bewegung zu machen.
2. Erweiterungsphase: Paddel aus dem Wasser heben: Exit
Im Anschluss an die Powerphase wird das Paddelblatt mit der Schafthand sanft nach vorne gedreht. Die Kante des Paddels zeigt jetzt in Fahrtrichtung nach vorne. Das Blatt wird in einer fließenden Bewegung gleitend nach oben und vorne aus dem Wasser gehoben.
#1 Grundschlag
Der Grundschlag ist der am häufigsten verwendete Paddelschlag und die Basis, von der aus andere Paddelschläge abgeleitet werden. Es ist immer der erste Schlag, der gelernt wird, da der Grundschlag dazu dient, das Board vorwärtszubewegen.
Die richtige Ausführung des Grundschlags:
Der Grundschlag entspricht den oben beschriebenen, 3 Phasen des Paddelschlags (ohne Erweiterungsschläge). Der Grundschlag sollte möglichst gerade ausgeführt werden, das kann ein wenig Übung benötigen.
#2 J-Schlag
Der J-Schlag ist eine Variation des Grundschlags. Er ist für Anfänger geeignet und ist zudem eine gute Option, die Richtung des Boards sanft zu lenken.
Die richtige Ausführung des J-Schlags:
Beim J-Schlag werden die Catch- und die Power-Phase genauso ausgeführt wird beim Grundschlag. In der dritten Phase des Schlags, bevor du das Paddel aus dem Wasser ziehst, schiebst du das Wasser etwa eine Paddelblattlänge vom Board weg. Die Bewegung sieht also am Anfang gerade aus und macht am Ende einen kleinen Bogen, analog zum Buchstaben J.
#3 Stoppschlag
Der Stoppschlag dient zum schnellen Abbremsen des Boards. Das kann in einem Notfall wichtig sein oder um das Board vor einem anderen Schlag abzubremsen. Der Stoppschlag ist für Einsteiger sehr wichtig, da diese in vielen Situationen noch nicht gezielt lenken können.
Durch das Anhalten hat man Zeit zu schauen, die Situation (z.B. kommt ein Boot) kann geklärt werden und man paddelt weiter.
Die richtige Ausführung des Stoppschlags:
Beim Stoppschlag versenkst du das Paddel aus dem Parallel-Stand direkt neben deinen Füßen im Wasser. Du kannst beim Stoppschlag auch leicht in die Knie gehen, um etwas mehr Stabilität zu bekommen.
#4 Bogenschlag
Der Bogenschlag wird bei Richtungswechseln eingesetzt. Wie der Name schon verrät, wird ein großer Bogen von der Nose weg bis zum Ende des Boards gezogen.
Bei der ausladenden Bewegung dreht sich das Board entgegen der Richtung, in der der Bogen durch das Wasser gezogen wird. Wird der Bogen rechts gezogen, dann dreht sich die Nose nach links und umgekehrt. Der Bogenschlag erfordert bereits einiges an Können, gehört aber zum Einsteiger-Repertoire.
Die richtige Ausführung des Bogenschlags:
Um den Bogenschlag korrekt auszuführen, wird das Paddel wie beim Grundschlag neben der Nose eingesetzt. Statt das Paddel gerade zu ziehen, wird das Paddel mit der Zughand bogenförmig um das Board herumgezogen.
#5 Crossbow-Turn
Beim Crossbow-Turn wird der Bogenschlag über die Boardspitze hinweg ausgeführt. Dabei wird die Boardspitze gekreuzt, daher auch der Name. Der Crossbow-Turn wird bei Richtungswechseln mit starkem Wind oder Wellen eingesetzt.
Dieser Turn ist sehr effizient, denn mit diesem Schlag kannst du das Board um bis zu 360° drehen. Für Anfänger ist er etwas zu komplex, also eher für fortgeschrittene Paddler geeignet.
Die richtige Ausführung des Crossbow-Turns:
Von der Grundstellung aus drehst du den Oberkörper weit gegenüber der Zugseite, die Hände bleiben unverändert am Paddelschaft, bis das Paddel die Nase kreuzt und weit darüber hinaus.
Auf der gegenüberliegenden Seite stichst du das Paddel ein und machst einen großen Bogenschlag in Richtung Nose. Ist das Paddel an der Nose angekommen, hebst du es kurz aus dem Wasser und führst den Bogenschlag weiter bis zum Ende des Boards.
#6 C-Schlag
Der C-Schlag ist dazu da, eine beliebig lange Strecke ohne Seitenwechsel geradeaus zu paddeln. Bei diesem Schlag wird mit dem Paddel ein C neben dem Board ins Wasser gezogen. Besonders wenn man ein sehr kurzes Brett benutzt, aber auch bei Seitenwind kommt dieser Schlag zum Einsatz. Der C-Schlag zählt zu den Paddeltechniken für Fortgeschrittene.
Die richtige Ausführung des C-Schlags:
Das Paddel wird auf der Zugseite weit vorne und weit neben der Boardspitze ins Wasser eingesetzt. Nachdem das Paddelblatt im Wasser eingetaucht wurde, ziehst du jetzt das Paddelblatt zur Boardmitte hin. Die Nose bewegt sich entgegen der Zugrichtung. In der Mitte angelangt, schiebst du jetzt das Paddelblatt nach hinten und vom Board weg. Die Nose bewegt sich jetzt entgegen der Schlagrichtung. Bei richtiger Ausführung heben sich diese beiden Lenkimpulse gegenseitig auf und das Board fährt stets geradeaus.
#7 Ziehschlag
Mit dem Ziehschlag kann das SUP Board parallel zur Länge des Boards bewegt werden. Beim Ziehschlag wird das Paddelblatt genutzt, um das Board seitlich in Richtung eines anderen Objekts zu ziehen. Der Ziehschlag zählt zu den fortgeschrittenen Techniken, sollte aber auch bald von Einsteigern gelernt werden, da er zum sicheren Anlanden an Stegen essenziell ist.
Die richtige Ausführung des Ziehschlags:
Beim Ziehschlag stichst du das Paddel auf Höhe der Mitte des Boards, jedoch mit großem Abstand ins Wasser ein. Anstatt das Paddel quer zum Board einzustechen, wird das Paddelblatt längs zum Board im Wasser versenkt. Jetzt wird das Board mit der Längsseite zum Paddel hingezogen.
Fortgeschrittene Paddler können die Füße und das Gewicht in Richtung Außenkante verlagern, sodass das Wasser leichter unter dem Board hindurchfließt.
#8 Paddelstütz
Der Paddelstütz ist ein Hilfsschlag, der eingesetzt wird, um einen Fall ins Wasser zu verhindern. Der Schlag ist für fortgeschrittene Paddler interessant. Droht man bei einem Manöver, wie z.B. beim Pivot Turn, ins Wasser zu fallen, wird er eingesetzt, um sich auf dem Wasser abzustützen.
Der Paddelstütz ist deshalb wo wirksam, weil die Oberflächenspannung des Wassers genutzt wird. Durch den beherzten Schlag wird der Fall mitten in der Bewegung gestoppt. Somit kommt es zu einem Ausgleich und der Paddler kann seine Stabilität auf dem Board wieder herstellen.
Die richtige Ausführung des Paddelstütz:
Beim Paddelstütz wird die flache Seite des Paddelblatts auf die Wasseroberfläche geschlagen. Sobald der Paddler merkt, dass er in eine Richtung zu kippen droht, wird das Paddelblatt mit der flachen Seite kurz und kräftig auf die Wasseroberfläche geschlagen. Manchmal sind mehrere Schläge notwendig, um bis zur vollen Stabilität zurückzukehren.
FAQ
Einsteiger-Kurs, dort werden dir die wichtigsten Techniken erklärt. Eine Übersicht der SUP-Stationen in Deutschland findest du hier. Mehr Informationen zu Paddelschlägen findest du in unserem Artikel.
Keine Kommentare vorhanden