Beim Stand Up Paddling ist das Paddel neben dem SUP Board das wichtigste Instrument.
Beim Kauf eines Paddels oder Komplettsets mit SUP Board und Paddel wird leider oftmals zu wenig Interesse für das Paddel gehegt.
Nicht nur das SUP Board selbst, sondern auch das Paddel ist maßgeblich dafür verantwortlich, wie gut man auf dem Wasser vorwärtskommt. Daher ist es besonders wichtig, sich auch bei der Wahl des richtigen SUP Paddels etwas Zeit zu nehmen.
Der wichtigste Aspekt ist dabei das Gewicht des SUP Paddels. Besonders auf längeren Touren macht man extrem viele Paddelschläge.
Ist das Paddel auf den ersten Blick auch nur geringfügig schwerer als andere Modelle, kommen hier schnell in der Summe einige hundert Kilogramm mehr zusammen, die man auf langen Touren zusätzlich aufbringen muss.
Schnelle Ermüdung ist damit vorprogrammiert und das Paddelerlebnis damit nur noch halb so schön und entspannt.
Im Folgenden stellen wir dir die drei wesentlichen Arten von Paddeln vor und erläutern deren Vor- und Nachteile, sodass du das ideale Paddel für deine Bedürfnisse finden kannst.
Inhaltsverzeichnis
Paddel aus Aluminium
Spricht man von einem Aluminiumpaddel, so besteht der Schaft eines solchen Paddels aus Aluminium. Griff und Paddelblatt betrifft dies nicht.
Paddel aus Aluminium sind oft Bestandteil in Komplettsets beim Kauf eines SUP Boards.
Das liegt daran, dass sie sehr robust sind, aber mit unter 100 Euro auch recht günstig. Komplettsets richten sich in der Regel an Einsteiger.
Daher ist es auch sinnvoll, nicht allzu hochwertige Paddel mitzuliefern, wenn der richtige Umgang noch nicht gelernt ist. Kleine Stöße übersteht ein Aluminium Paddel nämlich sehr gut, was besonders bei Anfängern mal passieren kann.
Der Nachteil von Aluminium Paddeln ist ihr recht hohes Gewicht. Mit 900 Gramm bis 1 Kilogramm aufwärts werden die Arme auf längeren Paddeltouren also schnell müde. Das Gewicht sorgt außerdem dafür, dass Aluminium Paddel meistens nicht ausreichend bis gar nicht schwimmfähig sind.
Sollte ein Aluminium Paddel also mal versehentlich ins Wasser fallen, muss man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit davon verabschieden.
Paddel aus Fiberglas
Von Fiberglas Paddeln spricht man, wenn der Schaft des Paddels aus Fiberglas hergestellt ist.
Oftmals liest man auch von glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), wie Fiberglas in der Fachsprache bezeichnet wird. Fiberglas ist also ein Verbundwerkstoff.
Fiberglas Paddel sind, wie Aluminium Paddel, sehr strapazierfähig. Dabei sind sie aber mit ca. 700 Gramm bis 900 Gramm etwas leichter und flexibler. Ihr geringeres Gewicht sorgt auch dafür, dass sie schwimmfähig sind und bei einem Sturz ins Wasser gut gerettet werden können.
Preislich muss man für ein Fiberglas Paddel aber etwas tiefer in die Tasche greifen, als für ein Aluminium Paddel. Hier bewegt sich der Preis zwischen 100 und 150 Euro.
Paddel aus Carbon
Ist der Schaft eines Paddels in einer Kunststoffmatrix aus Kohlestofffasern und Epoxidharz hergestellt, spricht man von einem Carbon Paddel. Carbon Paddel sind die Spitzenklasse unter den Paddeln. Sie richten sich vor allem an Profis, die beim Paddeln auf hohe Performance und gleichzeitig extrem geringes Gewicht setzen.
Carbon Paddel sind mit ca. 600 Gramm nicht nur die leichtesten der drei Klassen, sie sind auch die teuersten.
Der hochqualitative Verbundwerkstoff sorgt für hohe Steifigkeit, aber auch Empfindlichkeit. Carbon Paddel sind weitaus anfälliger für Kratzer und stecken Stöße weniger gut weg, als Aluminium- oder Fiberglas Paddel.
Wirkt zu viel Kraft auf ein Carbon Paddel ein oder sind die Stöße zu stark, kann ein Carbon Paddel schnell Risse davon tragen.
Carbon Paddel richten sich aufgrund ihrer Performance-Ausrichtung in Verbindung mit dem hohen Preis von ca. 250 aufwärts eher an Profis.
Verschiedene Paddelarten im Vergleich
Features | Aluminium Paddel | Fiberglas Paddel | Carbon Paddel |
Preis | unter 100 Euro | ca. 100 – 150 Euro | ab ca. 250 Euro |
Vorteile |
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Nachteile |
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Gewicht | ca. 900 – 1000 Gramm aufwärts | ca. 700 – 900 Gramm | ca. 600 Gramm |
FAQ
Für Einsteiger ist es empfehlenswert auf die robusten, aber dafür etwas schwereren Aluminium Paddel zurückzugreifen. Man sollte aber bei der Wahl innerhalb dieser Paddelklasse darauf achten, dass es nicht zu schwer ist. Denn auch unter den Aluminium-Paddeln gibt es Unterschiede im Gewicht. Hier gilt natürlich: je leichter, desto besser.
Es lassen sich gute Aluminium Paddel bereits zwischen 900 und 1000 Gramm finden. Die meisten SUP Einsteiger kommen auch mit schwereren Aluminiummodellen von beispielsweise 1200 Gramm sehr gut zurecht.
Man sollte dabei aber beachten, dass man so auf längeren Touren schneller ermüdet und das Paddel mit mehr Gewicht natürlich auch nicht mehr schwimmfähig ist. Empfehlenswert sind bis 1000 Gramm für den Einstieg.
Carbon Paddel bilden die Königsklasse unter den Paddeln. Sie sind mit ihrem extrem geringen Gewicht auf Performance ausgerichtet und ihr Material sehr hochwertig, aber auch empfindlich. Der teure Preis und die Stoßempfindlichkeit sprechen eher Profiverwender an.
Anfänger und Carbon Paddel schließen sich aber nicht aus. Wer bereit ist, auch als Anfänger für ein Paddel tiefer in die Tasche zu greifen, wird auch beim Einstieg in das Stand Up Paddling die großartigen Eigenschaften eines Carbon Paddels zu schätzen wissen.
Paddel können in der Regel als leicht bezeichnet werden, wenn sie unter 1000 Gramm wiegen. Fiberglas Paddel sind mit ca. 700 bis 900 Gramm sehr leicht. Die leichtesten Paddel sind Carbon Paddel mit ca. 500 bis 600 Gramm Eigengewicht.
Fazit
Wer sein Stand Up Paddling Erlebnis in vollen Zügen genießen möchte, sollte bei der Wahl des geeigneten SUP Paddels mindestens genau so viel Wert in die Recherche legen, wie bei der Wahl des SUP Boards.
Möchte man den Einstieg in das Stand Up Paddling wagen, sind Aluminium Paddel eine gute, robuste und kostengünstige Wahl.
Hat man vor, auch als Anfänger längere Touren zu unternehmen, sollte man darauf achten, dass auch das Aluminiumpaddel möglichst nicht mehr als 1000 Gramm an Eigengewicht mitbringt.
Den guten Mittelweg bilden Fiberglas Paddel. Sie sind leicht und sehr strapazierfähig. Für ein Fiberglas Paddel muss man allerdings ein wenig mehr investieren, als in ein Aluminium Paddel. Dafür weiß man das geringe Gewicht für schnelleres und langes Paddeln aber durchaus zu schätzen.
Mit einem Carbon Paddel befindet man sich in der Spitzenklasse. Carbon Paddel sind extrem leicht und stehen für höchste Performance auf dem Wasser. Ihre Stoßempfindlichkeit ist ein kleines Manko.
Carbon Paddel sind die leichtesten, aber auch die teuersten unter den Paddeln und daher eher unter Profis von Interesse. Aber auch Einsteiger, die gerne mehr in ein gutes Paddel investieren möchten, werden die großartigen Performanceeigenschaften von einem Carbon Paddel zu schätzen wissen.
Kommentare
Meiner Meinung nach stellt das SUP-Paddel sogar das wichtigste Element bei dem Stand-up Paddling dar.
Denn mit dem richtigen Paddel kommt man nicht nur schneller und mit weniger Kraftaufwand vorwärts, sondern man schont ganz nebenbei auch seine Gelenke und den Rücken.
Als persönliche Empfehlung kann ich vor allem Doppelpaddel ans Herz legen. Denn diese lassen sich sowohl im Stehen als Stechpaddel, als auch im Sitzen als Kajakpaddel verwenden.
Für Tourenfahrer oder SUP-Einsteiger perfekt, um stark beanspruchte Muskelgruppen gezielt zu schonen.
Hey Daniel,
stimme dir voll zu!
Das SUP Paddel wird von vielen krass unterschätzt!
Ich werde daher immer bei Einsteigern dafür, sich Sets mit einem guten Paddel zu kaufen. Auch wenn du schon eine SUP Ausrüstung hast, wären 100-150€ weitere Euro in einem neuen Paddel deutlich besser angelegt, als für viele Hundert Euro ein neues SUP Board (ohne Paddel inklusive) zu kaufen.
Finde ich auch mit dem Doppelpaddel. Das ist echt entspannt und gleichzeitig hat man aufgrund der Nähe zum Wasser das Gefühl, richtig schnell unterwegs zu sein 😉
Beste Grüße,
Max