Stand Up Paddling bietet Fun und sportliche Betätigung auf dem Wasser.
Mittlerweile werden neben dem klassischen Paddling auch weitere Alternativen angeboten, die für noch mehr Abwechslung sorgen.
Zum Beispiel das Hydrofoil Stand Up Paddling.
Was genau sich dahinter verbirgt und worin die Unterschiede zum klassischen SUP liegen, zeigt dir folgender Beitrag.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Video
- 2 Was ist Foil SUP?
- 3 Wie entstand SUP Foiling?
- 4 Was sind die Vor- und Nachteile von Foil SUP?
- 5 Die richtige SUP Foil Technik
- 6 Wo kann man SUP Foiling machen?
- 7 Checkliste: Was ist bei einem Foil SUP wichtig?
- 8 Welche Arten von Foiling gibt es?
- 9 Ausblick: Wie wird sich SUP Foiling entwickeln?
- 10 FAQ
Video
Was ist Foil SUP?
Bei einem Foil SUP Board gibt es keine klassische Finne, sondern ein Hydro Foil mit zwei Tragflügeln, dank denen du ab einer höheren Geschwindigkeit aus dem Wasser gehoben wirst.
Du gleitest dann quasi über das Wasser und machst ähnliche Bewegungen wie beim Surfen. Das Board lässt sich nach etwas Übung gut steuern, dennoch ist es nicht ganz einfach zu erlernen.
Der Aufbau der Foil ist dabei folgendermaßen:
Am Foil-Rumpf (Fuselage) ist ein Mast mit einer stabilen Befestigungsplatte fürs SUP Board angebracht. An dessen Vorderseite befindet sich eine Tragfläche (Frontwing) mit einer großen Spannweite.
An der Hinterseite ist die Tragfläche (Backwing) zu finden, die eine kleinere Spannweite hat.
Die große Tragfläche an der Vorderseite sorgt für den Auftrieb und die kleinere im hinteren Bereich für den Abtrieb. Der vordere Flügel ist relativ breit und am Ende nach unten gebogen, während der hintere Flügel deutlich kleiner ausfällt.
Durch diese Konstruktion kann dein SUP Board über das Wasser schweben, ohne dass du paddeln musst. Stattdessen kommst du mit Auf- und Abwärtsbewegungen (wie beim Surfen) voran.
Beim Hydro Foiling auf einem SUP Board gleitest du zwar scheinbar mühelos über das Wasser, dafür musst du aber erst mal auf die nötige Geschwindigkeit kommen, ohne die das Board nicht richtig aus dem Wasser kommt.
Einmal gelernt, bietet das Foiling dann nicht nur für surfbegeistere Wassersportler einen hohen Funfaktor.
Dabei wird nochmal in zwei Varianten unterschieden: dem Surffoil und Gleitfoil.
- Surffoil: Beim Surffoil ist der Aufbau etwas schmaler, was für weniger Auftrieb sorgt. Damit bist du aber deutlich schneller und wendiger unterwegs.
- Gleitfoil: Der breite Aufbau beim Gleitfoil bietet viel Auftrieb und damit sehr gute Gleiteigenschaften. Die maximal erreichbare Geschwindigkeit fällt hier etwas geringer aus.
Wie entstand SUP Foiling?
SUP Foiling gibt es erst seit ein paar Jahren.
Begonnen hat alles mit dem Windsurf Foiling, bei dem Surfer mit ihrem Board quasi schwebend über die Wellen gleiten.
Auch Kite Foiling (ähnlich wie Kitesurfen) gibt es schon seit einiger Zeit und auch beim SUP ist der Trend mittlerweile angekommen.
Was sind die Vor- und Nachteile von Foil SUP?
Foil SUP bietet viele Vorteile, aber auch Nachteile. Die wichtigsten davon findest du hier im Überblick.
- schneller als klassisches SUP
- tolles Gefühl des Schwebens
- sehr präzise Lenkung
- hoher Funfaktor
- unabhängig von Wasserbedingungen durchführbar
- hohe Geschwindigkeit nötig (ca. 20 km/h)
- guter Gleichgewichtssinn erforderlich
- hoher Krafteinsatz und gute Kondition nötig
- Foil ist nicht ganz preiswert
Die richtige SUP Foil Technik
Bei Hydrofoil SUP brauchst du die richtige Technik – und die hat es in sich. Um in den schwebenden Zustand über dem Wasser zu kommen, bedarf es schon einiger Übung.
Vorkenntnisse in anderen Brettsportarten sind dabei von Vorteil. Wenn du zum Beispiel bereits Skateboard oder Snowboard fahren kannst, wird dir der Einstieg in die richtige SUP Foil Technik sicher leichter fallen als anderen ohne diese Vorerfahrung.
Um zu verstehen, wie du dich auf dem SUP Board bewegen musst, sind Online-Videos oder auch praktische Kurse von erfahrenen Foil SUP Sportlern hilfreich.
Hier eine kleine Anleitung, wie es funktioniert:
- Start mit dem Foil SUP:
Um mit dem Foil SUP zu starten, kannst du Verschiedenes ausprobieren. Zum Beispiel ein Boot, einen Seilzug oder eine Seilwinde sind geeignet, auch Wellen auf dem Meer geben dir die nötige Kraft, um in Fahrt zu kommen.
Wenn du auf einem See starten willst, musst du mit dem SUP Paddel sehr schnell und kraftvoll paddeln, um auf die nötige Geschwindigkeit zu kommen. Im Vergleich benötigt das aber wohl die meiste Übung und einen hohen Kraftaufwand.
Alternativ kannst du per Dockstart direkt auf das Board springen. Am besten gelingt das vom Bootssteg mit einer Höhe von 20 bis 30 cm. Den Sprung musst du eine Weile üben, bis es klappt. Der hintere Fuß sollte dabei über dem Mast landen und der vordere Fuß weit vorne. Für die Stabilität ist es wichtig, dass du dabei dein Gewicht nach vorne verlagerst.
- Mit dem Foil SUP Geschwindigkeit aufbauen:
Mindestens 20 km/h sind nötig, damit du mit dem Hydrofoil SUP abheben kannst. Die Wellen des Meeres und der Wind unterstützen dich dabei, um in Schwung zu kommen. Auf einem ruhigen See musst du extrem schnell paddeln.
- Mit dem Foil SUP abheben und die Geschwindigkeit halten:
Ist die Mindestgeschwindigkeit erreicht, musst du zusätzlich Auf- und Abwärtsbewegungen mit den Beinen bzw. dem ganzen Körper machen. Der vordere Flügel gibt deinem Board den nötigen Auftrieb, der hintere Flügel sorgt für den Abtrieb.
Das Ganze funktioniert ganz ähnlich wie beim Snowboarden, wenn du hochspringen willst, um besser über kleine Hügel zu fahren. Hast du das geschafft und dein Board beginnt zu schweben, führst du diese Bewegungen weiter durch, auf das Paddeln kannst du dann verzichten.
Wird die Technik richtig ausgeführt, hebst du immer mehr vom Wasser ab. Durch Verlagerung des Körpergewichts kannst du das Foil dann individuell steuern.
- Mit dem Foil SUP wieder landen:
Um dein Board wieder Richtung Wasser zu bewegen, musst du in deinen Körperbewegungen langsamer werden und dich auf dem Board im Wasser wieder ausbalancieren.
Wo kann man SUP Foiling machen?
SUP Foiling kannst du überall auf dem Wasser machen.
Zum Beispiel auf dem Meer, aber auch auf Seen und Flüssen. Auf einem ruhigen See ist es etwas schwerer, die nötige Mindestgeschwindigkeit zu erreichen.
Damit du überhaupt aus dem Wasser abhebst, sind sehr schnelle Paddelbewegungen nötig.
Auf dem Meer kannst du die Kraft der Wellen und des Windes nutzen, um in die Gänge zu kommen.
Checkliste: Was ist bei einem Foil SUP wichtig?
Beachte folgende Punkte, wenn du dich für ein Foil SUP entscheidest.
- Rumpflänge der Foil: circa 100 cm
- Masthöhe der Foil: 45 bis 95 cm – die Wassertiefe bestimmt die Mastlänge. In flacheren Gewässern ist eine geringere Masthöhe zu empfehlen.
- SUP Board: Kompakt, schmal und leicht sollte es sein, damit du damit schnell in Schwung kommst und leichter abheben kannst. Statt ein Umrüst-Set zu kaufen, kannst du auch direkt in ein spezielles SUP Foil-Board investieren. Der Preis liegt je nach Ausführung zwischen 750 und 2000 €, was im Vergleich zu klassischen SUP Boards relativ teuer ist.
- Boardbreite: Hier gilt: je breiter, desto stabiler. Mehr Volumen vorne sorgt für Stabilität und einfache Touchdowns.
- Board-Volumen: Das Volumen sollte zum Körpergewicht passen, etwa 20 Liter mehr sind bei Hydrofoil SUP zu empfehlen.
- Körpergewicht: Je schwerer du bist, desto schwieriger ist das Foling. Denn bei einem hohen Körpergewicht muss die Geschwindigkeit dementsprechend höher sein, um abheben zu können.
- Paddel: Ein Paddel mit einem breiten Blatt erleichtert dir das Erreichen der Mindestgeschwindigkeit.
- Anwendungsbereich: Geeignet sind Meer oder Binnengewässer, die Wassertiefe bestimmt dabei die Mastlänge
Tipp: Bevor du dich entscheidest, lass dich unbedingt gut beraten oder lies dir einen ausführlichen Foil SUP Test durch. Denn diese Boards sind doch ziemlich teuer in der Anschaffung, da wäre es schade, das falsche Modell gewählt zu haben.
Welche Arten von Foiling gibt es?
Es gibt verschiedene Arten des Foilings.
- SUP Foiling: Wird auf einem SUP Board ausgeübt. Um in Fahrt zu kommen, wird das Paddel eingesetzt.
- Pumpfoiling: Mit pumpenden Auf- und Abwärtsbewegungen kommst du auf dem SUP Board auch ohne Wellen voran.
- Wing-Foiling: Ähnelt dem Windsurfing. Hier hältst du zusätzlich ein Segel in der Hand, dieses kann auch am Board befestigt sein.
- Kite-Foiling: Ähnelt dem Kitesurfing mit einem großen Segel.
- Foil-Surfing: Wellenreiten ähnlich wie auf dem Surfboard.
Ausblick: Wie wird sich SUP Foiling entwickeln?
Da das SUP Foiling so großen Spaß macht und das Schweben über dem Wasser auch echt cool aussieht, findet es immer mehr Anhänger.
Auch Wettkämpfe werden schon vereinzelt durchgeführt, sodass du davon ausgehen kannst, dass SUP Foiling keineswegs nur ein kurzer Trend ist. Viele Marken und Magazine haben den Trend ebenfalls erkannt und berichten zunehmend darüber.
Aufgrund des Schwierigkeitsgrades ist unserer Meinung nach aber nicht davon auszugehen, dass es als Sport für die breite Masse infrage kommt.
Ähnlich wie beim Skateboarden und bei anderen Funsportarten wird es aber durchaus eine Zielgruppe geben, die auf den futuristisch anmutenden SUP Foil Sport nicht mehr verzichten will.
FAQ
Junge Menschen, die auf Geschwindigkeit stehen und sich gerne so cool wie möglich über das Wasser bewegen wollen, liegen damit genau richtig. Wer eher gemütliche SUP Touren absolviert, für den ist der Sport eher nichts.
Besonders die Gewichtsverlagerung auf dem Board fällt Anfängern schwer, da diese durch den Flügel schneller zum Kippen führt. Um wirklich über dem Wasser zu schweben, braucht es Übung und einige kriegen es auch gar nicht hin. Erfahrene SUPler, die die nötige Kondition aufbringen, schaffen damit aber auch längere Strecken.
Denn die höheren Geschwindigkeiten und das häufige Umkippen kann zu Beginn durchaus nicht ganz ungefährlich sein. Um Zusammenstöße mit anderen Sportlern zu vermeiden, solltest du anfangs eher auf wenig befahrenen Gewässern üben.
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