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Blog Pierre Supriders Interview: „Start ins SUP Business“

Pierre Supriders Interview

Träumst du davon, dein eigenes „Business auf dem Wasser“ zu gründen?

Du bist nicht allein!

In unserem neuesten Interview sprechen wir mit Pierre, dem Gründer von SUPriders, über seine Erfahrungen, wie er seine Liebe zum Stand Up Paddeln entdeckte und wie er seine SUP-Station am Rothsee in eine erfolgreiche Geschäftsidee verwandelte.

Lass dich von seiner Leidenschaft und Begeisterung für diesen aufregenden Wassersport anstecken und erfahre wertvolle Tipps, um selbst Teil der SUP-Szene zu werden!

Hi Pierre! Bitte stellt dich meinen Lesern doch zunächst vor.

Servus. Ich bin Pierre aus Nürnberg, Gründer und Geschäftsführer von SUPriders. Mein Alter? – So alt, dass man nicht mehr darüber spricht 😉

Ich habe SUPriders 2014 gegründet. Damals war ich noch Projektleiter in einer Werbeagentur und habe dann 2018 die „Sklaverei“ endgültig verlassen und mich voll und ganz SUPriders gewidmet. Beste Entscheidung!

Du hast dir also mit der Gründung von SUPriders deinen Traum vom eigenen „Business auf dem Wasser“ erfüllt.

Ja, absolut. Seit den Kinderschuhen fahre ich Skateboard, später kamen Snow- und Wakeboard dazu. Irgendwann bin ich dann mit meinen Kumpels ins Wellenreitcamp auf die Kanaren geflogen.

Der Brettsport bzw. Fun- & Wassersport war also schon immer ein großer und wichtiger Teil meines Lebens und meiner Person.

Der Wunsch bzw. Traum, ja vielleicht sogar das Luftschloss, damit mein Geld zu verdienen und dem langweiligen und zum Teil konservativen Büroalltag „Lebewohl“ zu sagen, war irgendwie schon immer da.

Aber ohne Meer vor der Tür schien das nahezu unmöglich bzw. schwierig. Deswegen kamen die Entwicklung und der Trend des Stand Up Paddelns in Deutschland genau zum richtigen Zeitpunkt.

Wie hast du dann deine Liebe zum Stand Up Paddeln entdeckt?

2012 habe ich Stand Up Paddeln das erste Mal bewusst gesehen und entdeckt. Es war der SURF-Sepp (Anmerkung: Rolf Gsänger vom SUP-Center Brombachsee), der an einem kalten Wintertag am Brombachsee die ersten aufblasbaren Boards auf dem Wasser ausprobierte.

Von ihm erfuhr ich dann von seinem „Lost Mills Rennen“, das er organisierte und das 2012 erstmalig stattfinden sollte. Als ich dieses Rennen ein paar Monate später besuchte, war ich extrem erstaunt über die internationale Szene.

Es war alles vertreten, was in der Szene Rang und Namen hatte: Connor Baxter, Danny Ching, Kay Bates, Chase Kosterlitz, Casper Steinfath usw. Auch wenn ich damals noch keinen davon kannte, war ich hin und weg. Alles Surfer und Watermen aus Hawaii, Australien, USA etc. und ich fühlte mich sofort wie auf einem internationalen Event.

Der Spirit und das Bauchgefühl, das ich sonst nur aus dem Urlaub kannte, waren plötzlich da. Und das bei uns daheim ums Eck. Wow!

Ab dem Zeitpunkt war mir klar: Das will ich auch machen und irgendwie musst du damit dein Ding machen.

Aber wie? Und was? Welches Ding?

Also noch ziemlich planlos, aber mit einem Traum in meinem Kopf und einem verdammt guten Gefühl in meinem Bauch fuhr ich vom Brombachsee heim, voll gepackt mit Promotion-Material der Hersteller und SUP Magazinen, die man gratis vor Ort mitnehmen konnte.

Da hast du aber wirklich ganz schön Feuer gefangen. Und dann ja auch deinen Traum recht schnell Taten folgen lassen. Wie ist dir denn dann der Einstieg in die SUP-Szene gelungen?

Ein Jahr später, also 2013, hatte ich meinen aktuellen Job gekündigt und war auf der Suche nach einem Nebenjob, der mich über Wasser hält.

Zu diesem Zeitpunkt fingen die „Boardnerds“ in Nürnberg an, ihren Shop vorzubereiten und erste Touren und Kurse auf der Rednitz mit den SUP-Boards anzubieten. Hier habe ich kurzerhand angefangen zu arbeiten.

Damals war es aber einfach nur ein Container an der Rednitz. Dort habe ich meine ersten Erfahrungen gesammelt und meine ersten Kurse und Touren mit Kunden gemacht. Dass dies meinem Traum bzw. Plan schon ziemlich nahe kam, war natürlich sehr, sehr cool.

Deswegen möchte in an dieser Stelle auch ein Dankeschön an die „Boardnerds“ aussprechen, ohne die ich wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen wäre, mich mit Stand Up Paddeln selbstständig zu machen.

Gleichzeitig mit meinem Nebenjob bei den Boardnerds bekam ich meine bereits erwähnte Position in einer größeren Werbeagentur.

Somit habe ich unter der Woche Werbung gemacht und am Wochenende und abends unter der Woche bei den Boardnerds Kurse und Touren auf der Rednitz gegeben. Das war ein mega Kontrast-Programm. Was aber genau richtig war und zu der Entwicklung der SUPriders beigetragen hat.

Wie bist du dann auf den Standort Rothsee gekommen?

In einer feuchtfröhlichen Nacht 2014 vorm Lagerfeuer ist dann der Gedanke entstanden eine SUP Station am Rothsee zu eröffnen. Mit Kursen, Verleih und SUP Yoga. Und so kam eins zum anderen.

Im Frühjahr 2014 habe ich meine Ausbildung zum SUP Instruktor am Pilsen See gemacht und ab Frühjahr 2015 ging es dann an den Wochenenden am Rothsee mit SUPriders los.

Welche Vorteile siehst du hier für dich mit deiner SUP-Station am Rothsee?

Die Entscheidung Rothsee war eigentlich eine rationelle Entscheidung. Es gab dort noch keinen Verleih, nicht zu weit für mich und der See ist groß genug um anständig zu Paddeln 🙂

Und es gab eine bereits vorhandene Sportszene.

Welches Material kann man sich bei dir leihen?

Bei uns kann man sich Hardboards und Inflatables der Marken Naish, Starboard und Light Board Corp ausleihen. Ich setze bewusst auf die Top-Marken, bei denen ich qualitativ ohne schlechtes Gewissen dahinterstehen kann.

Außerdem möchten wir allen SUP-Interessierten die Möglichkeit bieten, hochwertigeres Material zu testen, das man sich erst einmal so nicht anschaffen würde.

Somit bleiben wir auch interessant für diejenigen, die sich bereits eigenes Material gekauft haben, aber eben sehen oder testen wollen, was „noch so geht“.

Aus diesem Grund haben wir Touring Hard Boards, Carbon Raceboards und natürlich auch verschiedene Inflatables im Verleih. Im Inflatable-Bereich haben wir immer die Modelle der aktuellen Saison im Verleih.

Was empfiehlst du blutigen Anfängern, die sich nach einem Einsteigerkurs gerne selbst Equipment kaufen möchten?

Anfängern empfehle ich zunächst ausgiebig zu testen und zu paddeln, also möglichst viel Zeit auf dem Wasser zu verbringen, bevor man sich Equipment zulegt.

Man verändert mit der Zeit seine Techniken, die Vorlieben für die Boards und man wird ja auch automatisch besser. Deswegen haben viele Leute Boards, die in Bezug auf Volumen, Länge und Breite gar nicht zu ihnen passen.

Wir empfehlen immer bei verschiedenen SUP-Zentren und SUP-Schulen zu leihen und ausgiebig zu testen, bevor man sich entscheidet.

Außerdem verkaufen viele SUP Schulen während und am Ende der Saison ihr gebrauchtes Material. Hierbei kann man sparen und bekommt (zumindest meistens) eine anständige Beratung.

Du bietest ja auch Touren auf der Rednitz an. Werden diese gut angenommen? Und warum sollte man eine geführte Tour vorab machen und nicht gleich auf eigene Faust starten?

Die Entscheidung Rednitz war schnell getroffen, denn sie liegt bei mir direkt vor der Haustür und ist eigentlich seit Tag 1 mein Home-Spot.

Ich kenne den Fluss, den Verlauf und auch die Gefahren am und im Fluss. Es ist ein wilder Fluss, d.h. es wird wenig bis gar nichts von Menschenhand bereinigt.

Somit kann ein Baum, der umgestürzt ist, schon mal die nächsten fünf Jahre im Wasser liegen und unter Umständen eine Gefahrenquelle darstellen. Genau aus diesem Grund sollte man immer eine geführte Tour machen.

Wir kennen den Abschnitt der Rednitz, auf dem wir unsere Touren anbieten, wie unsere Westentasche. Also wissen wir ziemlich genau, wo welcher Baum im Wasser ist und wo es Stromschnellen oder gar Glasscherben am Grund gibt.

Ich selber habe mir bei meiner ersten Rednitztour die Fußsohle aufgeschnitten und war eine Woche mit Blutvergiftung im Krankenhaus.

Aus diesem Grund sollte man niemals ohne Schuhe auf Flusstouren gehen. Ich bin daher ein gebranntes Kind und ich glaube: Sicherer als mit mir, kann eine SUP-Tour auf der Rednitz gar nicht sein 😉

Welche Einschränkungen gibt es bei euch durch Corona? Siehst du in dieser Krise auch Chancen für eure Branche?

Wir hatten eigentlich keine Einschränkungen und konnten sogar früher als gedacht anfangen. Natürlich alles unter Einhalt der Hygienevorschriften.

Ich sehe durchaus Chancen für die SUP-Stationen und Schulen. Stichworte Urlaub daheim oder auch wieder entdeckte Liebe zum Outdoorsport bzw. zur Natur.

Aktuell sind sehr viele Besucher am See, da die Freibäder noch ihre Liegewiesen gesperrt haben bzw. es dort viele Einschränkungen gibt. Das merkt man übrigens auch am Klientel. Was nicht immer positiv ist.

Da du deine SUP Schule nicht nur als Nebenerwerb, sondern tatsächlich hauptberuflich betreibst, wie überbrückst du die kalte Jahreszeit?

Also seit 2018 betreibe ich jetzt diesen Job hauptberuflich. Es wurde an der SUP-Station einfach so viel, dass ich zusammen mit meiner Familie eine Entscheidung treffen musste. Wir haben hierzu aber auch gute Voraussetzungen, wie beispielsweise mietfreies Wohnen.

Unsere Saison geht bis Ende Oktober. Danach mache ich mit meiner Familie Urlaub, um das nachzuholen, was in den Sommermonaten zu kurz gekommen ist.

2019 veranstalteten wir erstmals unser „Endless Summer SUP Surf Camp“ in Marokko – mit großem Erfolg. Das zweite SUP Camp folgte dann im Februar 2020, kurz bevor Corona.

So konnte ich hier die Wintermonate ganz gut mental und finanziell überbrücken, was bisher gut geklappt hat.

Für die nächsten Wintermonate werde ich jedoch als Rettungsschwimmer und Saunamitarbeiter in einer Therme arbeiten.

Somit kann ich Flip Flops und Boardshorts das ganze Jahr über tragen und das ist ein verdammt gutes Gefühl.

Danke für das Interview!

Link: www.supriders.de


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