Du hast dein neues SUP Board gerade zum ersten Mal aufgepumpt und hast erschrocken eine deutliche Beule entdeckt?
Nur die Ruhe, denn in einer Vielzahl der Fälle ist eine Ausbeulung an gewissen Stellen eines aufblasbaren SUP Boards völlig normal.
In diesem kleinen Ratgeber erklären wir dir ganz genau, welche Arten von Blasen und Beulen es gibt und warum viele von ihnen überhaupt kein Grund zur Besorgnis sind!
Seit 2016 testen wir alles rund um das Thema Stand Up Paddling und haben deshalb schon so gut wie alle Mängel gesehen.
Dieses Fachwissen möchten wir sehr gerne mit dir teilen, da wir wissen, wie schwierig die Beurteilung der Verarbeitungsqualität vor allem für Anfänger oft ist!
Inhaltsverzeichnis
SUP Beule unter dem Finnenkasten oder Mastfuß?
Beginnen wir gleich mal mit den Arten von Beulen, die völlig normal sind.
Oft finden sich an bestimmten Stellen der Unterseite (Lauffläche) mehr oder wenige große Blasen bzw. Beulen, die für Einsteiger häufig nach einem schwerwiegenden Defekt aussehen.
Um herauszufinden, ob das normal ist, solltest du dir zuerst mal die gegenüberliegende Oberseite ansehen!
Wenn du hier an der entsprechenden Stelle eine Applikation wie ein SUP Ventil oder auch einen Mastfuß-Einsatz (für ein Segel) findest, ist Entwarnung angesagt, denn dann ist die Beule konstruktionsbedingt.
Der Grund hierfür liegt im Innenleben der aufblasbaren SUP Boards (iSUPs). Vielleicht hast du schon mal etwas von der sogenannten „Dropstitch-Technik“ gehört? Dieser Begriff bezeichnet den Kern moderner Boards, in dem viele Fäden aus Kunststoff die Ober- und Unterseite verbinden und stabilisieren.
An den beschriebenen Elementen (Ventil, Mastfuß etc.) können keine Fäden festgemacht werden, somit wird das „Dropstitch-Muster“ hier unterbrochen.
Und genau das führt unter Druck zu der Beule!
Jetzt fragst du dich vielleicht, warum man das dann nicht an jedem iSUP feststellen kann? Ganz einfach!
Oft wird beispielsweise gegenüber dem Ventil der zentrale Finnenkasten aufgeklebt. Durch dieses Element aus sehr festem Kunststoff wird die Blase kaschiert.
Jedes aufblasbare SUP Board hat also mindestens eine Beule, die Frage ist nur, ob du sie siehst oder nicht!
SUP Beule an anderen Stellen
Leider gibt es aber auch manchmal Blasen, die nicht man nicht mit der Konstruktion erklären kann und die deshalb nicht ganz so harmlos sind.
Im Wesentlichen gibt es dabei 2 Varianten:
#1 Blase unter dem Deckpad (Standfläche)
Wie immer handelt es sich bei jeder Blase am SUP letztendlich um eingeschlossene Luft, die sich beispielsweise durch Sonneneinstrahlung ausdehnt.
Da die Standfläche immer aufgeklebt wird, kann es bei der Herstellung oder durch Ausdünstung des Klebstoffs zu solchen Lufteinschlüssen kommen.
Die gute Nachricht bei Beulen an dieser Stelle ist, dass sie nicht mit dem Innenraum des Boards in Verbindung stehen.
Wenn das so wäre, könnte der weiche Schaumstoff den hohen Druck niemals aushalten und das Board wäre dann undicht!
Wenn dein Board noch ziemlich neu ist, stellt sich natürlich die Frage, ob du das tolerieren möchtest.
Häufig tritt diese Art von Blasen aber auch erst mit zunehmendem Alter des Boards auf. Sollte das bei dir der Fall sein, kannst du unkompliziert für Abhilfe sorgen:
Nimm dir einfach eine Nadel, oder besorgt dir besser sogar eine Kanüle, und steche sie ganz vorsichtig und schräg (!) in die Blase.
Die Luft kann dann entweichen und sie verschwindet. Achte aber bitte unbedingt darauf, dass du nicht bis zur eigentlichen Außenhülle des Boards stichst.
#2 Blase bzw. Beule im Material der Außenhülle (PVC)
Die schwerwiegendste Art von Blasen, sind die im Außenmaterial, die man nicht wie oben erklärt mit einer Board-Applikation (Ventil etc.) erklären kann.
Auch hier kann es sich beispielsweise um Lufteinschlüsse zwischen den einzelnen Lagen handeln. Im schlimmsten Fall drückt dabei aber unter Umständen auch Luft aus dem Inneren nach außen.
Von diesen Beulen solltest du selbst auf jeden Fall die Finger lassen, da es zu Undichtigkeiten führen kann.
Häufig werden diese Blasen mit der Zeit auch größer, wenn sich die eingeschlossene Luft durch Wärme (Sonne) ausdehnt. Hier hilft leider nur eine Reklamation oder eine Reparatur.
FAQ
Ja, unter Umständen. Aufblasbare SUP Boards (iSUPs) sind zwar heutzutage super robust, dennoch können sie durch Überdruck oder Materialschäden in extrem seltenen Fällen auch platzen.
Ganz wichtig ist daher, dass du dich immer an die vom Hersteller empfohlenen Druckwerte hältst und dabei auch berücksichtigst, dass beispielsweise durch Sonneneinstrahlung die Luft im Board erwärmt wird, sich ausdehnt und den Druck steigen lässt.
Grundsätzlich handelt es sich bei Blasen und Beulen immer um (eingeschlossene) Luft, die sich nach außen ausdehnt. Dabei ist die Stelle entscheidend für die Einordnung.
Wenn die Beule beispielsweise gegenüber dem Ventil oder eines Mastfuß-Einsatzes liegt, ist das völlig normal, da hier das „Dropstitch-Muster“ der innen liegenden Fäden unterbrochen wird.
Blasen unter der Standfläche kannst du auch selbst beseitigen. Schwieriger wird es dann bei Beulen innerhalb des Materials, die man nicht mit Board-Applikationen erklären kann.
Nicht direkt. Grundsätzlich ist intensive, sehr lange Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung) aber auf Dauer nicht gut für die eingesetzten Materialien. Außerdem musst du auch bedenken, dass der Druck durch die Erwärmung sehr stark steigen kann.
Wenn du also dein Board nicht gerade im Einsatz hast, ist es immer empfehlenswert, es aus der direkten Sonne zu schaffen.
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